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"Discovery": Neuerlich Reparatur im All?

Astronauten der US-Weltraumfähre "Discovery" müssen möglicherweise erneut im All einen Schaden am Hitzeschutzschild des Shuttle reparieren. Die Reparatur könnte am Samstag erfolgen.

Die amerikanische Weltraumbehörde NASA prüfte am Donnerstag, ob die entdeckten neuen Schäden beim Wiedereintritt der Raumfähre in die Erdatmosphäre zu einer Gefahr werden können.

„Discovery“-Kommandantin Eileen Collins berichtete unterdessen von einer vom All aus zu sehenden weitreichenden Umweltzerstörung auf der Erde. „Manchmal kann man die Erosion und die weitflächige Abholzung sehen“ sagte sie. Angedockt an die internationale Weltraumstation ISS umkreist die „Discovery“ in rund 350 Kilometern Höhe die Erde.

Ein neuer heikler Gang ins All könnte am Samstag stattfinden. Am Montag soll der Shuttle wieder auf der Erde landen. Am Mittwoch hatte „Discovery“-Astronaut Steve Robinson erstmals in der Geschichte der US-Raumfahrt im All Reparaturarbeiten am Hitzeschutzschild ausgeführt. Bei dem erfolgreichen Einsatz hatte er mehrere Fugenfüller zwischen den Hitzekacheln an der Unterseite des Shuttles entfernt. Die NASA befürchtet, die Unebenheiten könnten die Aerodynamik der Raumfähre stören und zu einer stärkeren Aufheizung des Schutzschildes beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre führen.

Probleme am Hitzeschild hatten 2003 zum Absturz der Raumfähre „Columbia“ geführt, bei dem alle sieben Astronauten getötet worden waren. Die NASA hat angekündigt, keine Shuttle-Flüge mehr ins All zu starten, solange die Probleme mit der Ablösung von Teilen des Hitzeschildes beim Start nicht gelöst sind. Die Discovery-Crew und die ISS-Besatzung gedachten am Donnerstag der Opfer der Columbia-Katastrophe und aller Astronauten, die bei Unfällen ums Leben gekommen sind.

In einem Gespräch aus dem All mit japanischen Vertretern, darunter auch Ministerpräsident Junichiro Koizumi, zeigte sich Kommandantin Collins besorgt über die Umweltzerstörung. „Aus der Sicht des Astronauten würden wir gerne sehen, dass die Menschen die Erde sorgsam behandeln und alle genutzten Ressourcen wieder ersetzen“, sagte die mit ihrem japanischen Kollegen Soichi Noguchi vor einer japanischen Flagge stehende Collins. Der Blick aus dem All mache deutlich, dass auch die Erdatmosphäre geschützt werden müsse. „Die Atmosphäre sieht wie die Schale um ein Ei aus, so dünn ist sie.“ Diese müsse geschützt werden.

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