Die amerikanische Weltraumbehörde NASA entschied, aus Sicherheitsgründen vorläufig keine Raumfähren mehr starten zu lassen. Begründet wurde dies mit anhaltenden Problemen mit der Isolierung der Treibstofftanks. Die Discovery dockte am Donnerstag erfolgreich an der Internationalen Raumstation (ISS) an und brachte 15 Tonnen dringend benötigten Nachschub, darunter ein Gerät zur Steuerung der Station.
Am Dienstag hatte alles noch nach einem Bilderbuchstart ausgesehen – dem ersten Shuttle-Flug seit dem Absturz der Columbia vor zweieinhalb Jahren. Dass abermals Schaum aus der Isolierung der Raumfähre herausgebrochen war, stellte sich erst bei der genauen Auswertung der Kamera-Aufzeichnungen vom Start heraus. NASA-Chef Michael Griffin hob hervor, dass der Discovery-Flug nur ein Test sei.
Zu den Dingen, die wir testen, gehören die Festigkeit der Schaumisolierung und die Überwachung mit Hilfe der neuen Kameras, um Probleme zu entdecken, erklärte Griffin und fügte hinzu: Die Kameras haben gut gearbeitet, die Isolierung nicht. Möglicherweise sei das Problem nie in den Griff zu bekommen. Es solle aber so weit vermindert werden, dass keine Gefahr für die Raumfähren mehr bestehe.
Beim Start der Discovery wurde darüber hinaus eine Hitzeschutzkachel in der Nähe der Bugfahrwerks-Klappe beschädigt. Das Ausmaß soll von der Besatzung noch genauer untersucht werden. Der Leiter der Mission im Kontrollzentrum, John Shannon, erklärte am Donnerstag, der Discovery seien allem Anschein nach schwere Schäden erspart geblieben. Dies könne aber erst in drei Tagen endgültig bestätigt werden.
Kurz vor dem Andocken an die ISS ließ Shuttle-Kommandantin Eileen Collins die Raumfähre einmal um ihre Achse drehen, damit die ISS-Besatzung die Unterseite mit Kameras auf Schäden absuchen konnte. Das ungewöhnliche Manöver war schon vor der Bekanntgabe der vorläufigen Einstellung aller Raumfährenstarts geplant gewesen. Zwei Stunden später wurde die Shuttle-Mannschaft von der ISS-Besatzung, dem Amerikaner John Phillips und dem Russen Sergej Krikalow, herzlich begrüßt. Die Discovery soll am 7. August zur Erde zurückkehren.
Die Absage weiterer Shuttle-Starts wirft vor allem Probleme bei der Versorgung und dem Ausbau der ISS auf, die nun weiter auf die viel kleineren sowjetischen Raumkapseln angewiesen ist. Die europäische Weltraumbehörde ESA äußerte die Hoffnung, dass die Shuttle-Flüge nach der Behebung der Probleme schon bald weiter gehen könnten. ESA-Direktor Daniel Sacotte sagte der Financial Times Deutschland, er gehe davon aus, dass das für Anfang 2007 geplante europäische Forschungsmodul Columbus mit einem Space Shuttle gestartet werde, wenn auch mit Verzögerung.
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