Beim Salzburger Frequency-Festival spielten nun beide Bands (oder aber auch nicht – d. Redaktion) – “aber das ist uns eigentlich ziemlich egal”, wie Dirty Pretty Things-Schlagzeuger Gary Powell meint. “Die Libertines-Zeit ist Meilen weg. Für mich ist das einfach ein Teil meiner Vergangenheit.”
Powell hatte einst mit Barât den neuen Weg eingeschlagen, der nun gemeinsam mit Didz Hammond am Bass und Anthony Rossomando an der Gitarre zum bereits zweiten und sehr eingängigen Dirty Pretty Things-Album “Romance At A Short Notice” geführt hat. “Wir sind wahrscheinlich immer noch in dieser Britrock-Schiene, aber wir haben uns dennoch in eine andere, eine eigene Richtung entwickelt”, meint Powell. An die Libertines habe er “einige lustige und einige weniger lustige Erinnerungen”. Aber “Nostalgie ist manchmal nichts Gutes – wenn man ihr zu sehr nachhängt, dann macht man irgendwann keine Fortschritte mehr. Und ich finde, wir haben viele Fortschritte gemacht.”
In Bezug auf ihr Business gaben sich Powell und Bassist Hammond recht realistisch. Den Zenit habe der Britrock-Hype schon vor fünf Jahren erreicht, heute können sich nach Meinung der bestens aufgelegten Musiker nur noch einige Ausläufer wirklich gut halten. Die Musik-Industrie bewege sich unterdessen in konzentrischen Kreisen nach unten und orientiere sich vorwiegend an kurzfristigen medialen Trends. “Natürlich sprechen wir darüber, wenn wir ein neues Album machen, aber während den Aufnahmen versucht man das so weit wie möglich auszublenden. Das Ökonomische sollte den kreativen Prozess nie beeinflussen”, so Powell. Und Hammond ergänzte: “Außerdem wird es doch immer Leute geben, die in gute Kunst investieren.”
Den Gig in Salzburg haben die Dirty Pretty Things jedenfalls richtig genossen. “Es war wirklich, wirklich gut, und es hat richtig Spaß gemacht – trotz des schlechten Wetters.” Dass irgendwann Adam Green auf der Bühne auftauchte, mitsang und Sänger Barât schließlich den Hintern versohlte, kommentiert Powell grinsend: “Das sind eben die New Yorker – dabei mögen wir den Kerl nicht mal wirklich.” Dafür mögen sie das österreichische Bier umso lieber, wie Hammond bestätigt. Wobei Powell dann auch schnell wieder relativiert: “Er mag jedes Bier – österreichisches, belgisches, norwegisches. Ich glaube, er mag sogar Bier aus Papua-Neuguinea.”
Das Gespräch führte Daniel Ebner/APA
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