(Switch) Eigentlich ist Nintendo für seine fröhlichen Welten und liebenswerten Helden bekannt. Doch mit „Emio: Der lächelnde Mann“ betritt die Spieleschmiede verstörend düsteres Terrain. Denn in dem atmosphärischen Detektivspiel müssen wir den Mord an einem Schüler aufklären und der tödlichen Urban Legend des grinsenden Maskenmannes „Emio“ auf den Grund gehen. Kritiker bezeichnen das Spiel zu Recht als „das düsterste Spiel, das Nintendo je selbst veröffentlicht hat“. Es ist der erste „ab 18“-Titel des Nintendo-Labels. Doch der Horror ist hier von ganz besonderer Art.
Das Switch-exklusive „Emio: Der lächelnde Mann“ ist der erste neue Teil der „Famicom Detective Club“-Serie, die in Japan in den 1980er Jahren populär wurde. Die beiden damals erschienenen Spiele waren die ersten Mystery-Adventures auf der Nintendo-Plattform und ihrer Zeit voraus, da sie eine tiefgründige, fesselnde Story mit innovativen Adventure-Mechaniken kombinierten. Sie waren stark von Visual Novels und japanischen Krimi- und Horror-Geschichten beeinflusst und boten eine interaktive Ermittlungserfahrung, die damals selten in Videospielen zu finden war.
„Emio“ stellt nun eine echte Fortsetzung oder Erweiterung dieser klassischen Abenteuer dar – ähnlich in Erzählstruktur und Gameplay, jedoch mit etwas modernerem Ansatz.
Das Psychothriller-Adventure erzählt eine packende Ermittlungsgeschichte: Im Zentrum steht ein junger Ermittler, der eine Reihe mysteriöser Morde aufklären muss. Ein Serienkiller versieht Opfer mit einem „ewigen Lächeln“, aufgemalt auf einer Papiertüte über den Kopf gestülpt. Dabei werden sowohl die eigene mentale Stärke als auch die Fähigkeit, Hinweise geschickt zu kombinieren, auf die Probe gestellt.
Das Spiel lehnt sich an klassische Point-and-Click-Adventures an und kombiniert gelungen Dialoge, Ermittlung und psychologische Rätseln. Man untersucht Tatorte, sammelt Hinweise und verhört Verdächtige. Jeder Klick führt tiefer in die Geschichte und trägt zur zunehmend packenden Spannung bei. Wer sich darauf einlässt, dem wird das Game zweifellos unter die Haut gehen und so manchem Hobby-Ermittler den Schlaf rauben. Besonders bemerkenswert sind die emotional aufgeladenen Dialoge, die die düstere Grundstimmung perfekt transportieren.
Grafisch bleibt „Emio: Der lächelnde Mann“ relativ schlicht, was aber zur bedrückenden Atmosphäre beiträgt. Dunkle Farben, detaillierte Umgebungen und ein minimalistischer Stil sorgen für die richtige Gruselstimmung. Der Soundtrack verstärkt diesen Effekt: Unheilvolle Melodien und gezielt eingesetzte Geräusche lassen die Anspannung jederzeit spürbar werden.
Der Ermittlungspart fordert Geduld und analytisches Denken, während die ständige Bedrohung im Hintergrund den Nervenkitzel aufrechterhält. Einige Schwächen sind jedoch nicht zu übersehen. Die Animationen wirken an manchen Stellen steif und können nicht immer mit der Intensität der Geschichte mithalten. Zudem könnte das langsame Tempo manchen Spielern zu träge erscheinen.
Fazit: 8 von 10
„Emio: Der lächelnde Mann“ ist ein fesselndes Adventure, das tief in die menschliche Psyche eintaucht und mit einer spannenden Ermittlungsgeschichte überzeugt. Es bietet ein atmosphärisch dichtes Erlebnis, das vor allem Fans von düsteren Krimis und Thrillern begeistern dürfte. Trotz kleiner Schwächen in der Animation entführt das Spiel auf eine ungewöhnlich intensive Reise, die noch lange nach dem Ausschalten des Bildschirms nachhallt. „Emio“ richtet sich an alle, die gerne knifflige Rätsel lösen und eine Vorliebe für dunkle, verstörende Geschichten haben. Man muss allerdings auch die nötige Geduld mitbringen, sich wirklich auf diese emotionale Erfahrung einzulassen.
Hinweis: Eine Demo des Spiels ist im Nintendo eShop kostenlos verfügbar.
(VOL.AT/Ländle Gamer)
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