Dieser Mann ist der Kopf der Corona-Demos in Bregenz

Spätestens seit einem fragwürdigen Auftritt in der ORF-Nachrichtensendung "Vorarlberg heute" kennt das ganze Ländle das Gesicht des Mannes, der in Bregenz am 12. Dezember 2021 die wohl bisher in Vorarlberg größte Corona-Demonstration organisiert hat. "Und wir machen so lange weiter, bis dieses türkise Ungeziefer von der Bildfläche verschwunden ist", sagt der gebürtige Götzner gegenüber dem ORF Vorarlberg.
Video: "Türkises Ungeziefer"
Zu radikal für die FPÖ? Ausschluss aus der Ortsgruppe Götzis
Gerhard "Geri" Schwörer ist kein Unbekannter, politisch schien er aber in letzter Zeit von der Bildfläche verschwunden zu sein. 2015 war er Parteimitglied in der damals von Christoph Längle geführten FPÖ Götzis. Bis zu seinem Parteiausschluss, wie der inzwischen der Freien BürgerBewegung vorstehende Politiker gegenüber VOL.AT bestätigt. "Vorweg, Gerhard Schwörer war damals nicht lange in unserer Partei. Aufgrund seiner Ausdrucksweise, Beleidigungen und letztlich auch diverser hetzerischer und neonazistischer Postings in sozialen Medien erfolgte sein Ausschluss. Für mich ist der Mann untragbar und ich kann es auch nicht verstehen, wieso so einem Menschen aktuell so eine Bühne wie bei der Kundgebung in Bregenz gegeben wird. Aber auch dort hat er mit seiner Ausdrucksweise bewiesen, was von ihm zu halten ist", sagt Christoph Längle im VOL.AT-Gespräch.

"Widerstand Österreich"
Inzwischen zählt Gerhard Schwörer zu den führenden Köpfen im sogenannten "Corona Widerstand Vorarlberg" und betreibt auch in den sozialen Medien eine Seite, die den Namen "Widerstand Österreich" trägt. Neben ihm werden unter anderen auch Matthias K. aus einer Bodenseegemeinde und Roger E. aus der benachbarten Schweiz (!) als Administratoren angeführt. Beide sind auch regelmäßig auf den Corona-Demos als Veranstalter, Redner oder in der Organisation tätig. Inzwischen wird auch ein umfangreiches Angebot an Merchandise-Kleidungs-Artikeln mit einschlägiger Symbolik zum Verkauf angeboten.
Video: Ex-Nationalrat Karl Öllinger zu den Corona-Demos in Bregenz
Hassposting an Ex-Nationalrat Karl Öllinger, der an Krebs erkrankte
Einer, der den "Widerstands-Kämpfer" besonders gut kennt, ist Karl Öllinger, ehemaliger Nationalratsabgeordnete der Grünen und Betreiber der Rechercheplattform stopptdierechten.at. Die Website, die über einen von ihm gegründeten Verein finanziert wird, widmet Gerhard Schwörer einen umfangreichen Beitrag, der sich mit der Vergangenheit des "Rebellen" beschäftigt. 2015 musste Öllinger aufgrund einer Krebserkankung sein politisches Mandat aufgeben. Schwörer kommentierte das krankheitsbedingte Ausscheiden des Politikers aus dem Nationalrat wie folgt: "Da hat Öllinger doch endlich genügend Zeit, seine Krankheit genießen (Lachsmiley)."

"Radikal und hetzerisch"
VOL.AT spracht mit dem ehemaligen Politiker via Zoom über seine Erfahrungen mit Schwörer: "Er ist mir schon länger bekannt. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass ausgerechnet Herr Schwörer eine so prominente Rolle in der Vorarlberger Szene der Corona-Maßnahmen-Gegner spielt. Dass so jemand an der Spitze steht, vor Tausenden Menschen redet, Demonstrationen organisiert und respektiert wird, ist mir ein Rätsel." Schwörer sei bekannt für seine radikalen, hetzerischen und entmenschlichenden Formulierungen.
Aus dem rechtsextremen Umfeld
Auffallend sei in ganz Österreich, dass Personen, dieoffensichtlich im rechtsextremen Umfeld agieren würden, die Demonstrations-Organisation an sich gerissen hätten. Im Falle Schwörers müsse man sich nur die Vielzahl an Facebook- und Social-Media-Accounts betrachten, die er betreibe. Laut des Berichts von stopptdierechten.at habe die Plattform allein 45 seiner Accounts gesperrt. (VOL.AT)
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