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Dieselgipfel - Software-Update für 600.000 Pkw und Händler-Prämie

Verkehrsminister Jörg Leichtfried gibt am Dienstagnachmittag eine Pressekonferenz.
Verkehrsminister Jörg Leichtfried gibt am Dienstagnachmittag eine Pressekonferenz. ©APA
Der heutige "Dieselgipfel" im Verkehrsministerium hat wenig Überraschendes gebracht: 600.000 Dieselautos erhalten ein Software-Update, eine Hardware-Erneuerung kommt nicht.
ÖAMTC pocht auf Hardwarenachrüstung

Zusätzlich soll es eine Prämie von den Herstellern für den Umstieg auf einen emissionsärmeren Diesel geben. Wie hoch diese ist, hängt von jedem einzelnen Hersteller ab.

Updates sollen 2018 kommen

Für die Dieselbesitzer ließ der “Dieselgipfel” im Verkehrsministerium noch einige Fragen offen. Insbesondere wie die Hersteller garantieren, dass durch die Software-Updates keine Nachteile bei der Gewährleistung entstehen und in welchem Umfang die Autohersteller den Autofahrern den Umstieg auf ein umweltfreundliches Auto versüßen werden. Allerdings drängt die Zeit ohnehin nicht, denn laut Günther Kerle, Sprecher der Automobilimporteure, dauert es ein halbes Jahr bis die Software fertig ist. Die Updates werden daher erst im Frühjahr 2018 anlaufen.

Fix ist: Es gibt keine staatlich geförderte Abwrackprämie und keine Hardware-Updates bei den Motoren, wie sie unter anderem der Autofahrerklub ÖAMTC gefordert hat. Offen ist auch, wie gegen Dieselbesitzer vorgegangen wird, die ihr Auto nicht zum Update bringen. Die Hersteller wollen sie mit Gutscheinen locken, Details wurden nicht genannt.

Keine große Zufriedenheit da

Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ), der die Vertreter von Mercedes, BMW, Kia, Ford, Renault, Porsche, VW, Audi, Seat, Skoda, Hyundai, Mitsubishi und Opel zum Gipfel geladen hatte, sprach nach dem Treffen vor Journalisten davon, dass man die deutsche Einigung, die ebenfalls ein Software-Update und Prämien vorsieht, “aufgefettet” hat. Er sei aber trotzdem noch unzufrieden und daher werde es im Herbst einen großen Gipfel mit allen Interessenvertretern geben.

In einer ersten Reaktion zeigte sich heute der VCÖ enttäuscht. “Die angekündigten Prämien sind nicht mehr als ein Marketing-Gag. Und ein Software-Update bringt eine viel zu geringe Reduktion der Schadstoffe”, so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen unter Verweis auf Messungen des Umweltbundesamtes in Deutschland.

Der eigentliche Abgasgipfel soll dann im Herbst mit allen Beteiligten stattfinden, ein Termin steht noch nicht fest.

ÖAMTC-Interview: Darum geht es im “Dieselgipfel”

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