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Die vergessenen Kinder

Neun Jahre ist es her, seit Tom Cruise und Nicole Kidman geschieden wurden. Inzwischen haben die beiden neue Familien - und ihre gemeinsamen Adoptivkinder vergessen. Isabella und Connor wurden klammheimlich abgeschoben!

Erst neulich hat er ihr wieder 60.000 Dollar zugesteckt. Nicht dass Isabella ihren Vater um das Geld gebeten hätte – vielmehr war es ein Herzenswunsch, den ihr Tom Cruise erfüllen sollte: ein komplett neues Styling. Die

Meldung war noch druckfrisch, als schon reichlich Häme durch sämtliche amerikanischen Internetforen prasselte: “Äh, und wann beginnt der Stylist nun mit seiner Arbeit?!”

Neue Familien für die Eltern

Papas Geld allein wird es nicht schaffen, aus der 17-Jährigen das zu machen, was sie so gern wäre: ein beliebtes, hübsches Mädchen. Dafür müsste Isabellas Seele erst einmal aufhören zu weinen. Bitterliche Tränen, die weder von ihrem Adoptivvater Tom Cruise noch von ihrer Adoptivmutter Nicole Kidman getrocknet werden. Kein Wunder, haben doch mittlerweile beide neue Familien mit entzückenden – und vor allem leiblichen – Kindern.

Tom Cruise kann jedenfalls gar nicht genug davon bekommen, mit seiner dritten Ehefrau Katie Holmes zu posieren und dabei Töchterchen Suri, 4, in der Luft herumzuschupfen. Nicole Kidman wiederum hat mit Countrysänger Keith Urban “den Mann meines Lebens” gefunden. Ihre gemeinsame Tochter Sunday Rose ist heute 2. Eine Entwicklung, mit der Isabellas Bruder Connor, 14, einst ebenfalls vom Ehepaar Cruise/Kidman adoptiert, weit besser zurechtzukommen scheint.

Glück mit Ablaufdatum

“Connors Glück ist es, einfach smarter auszusehen als seine Schwester. Das macht es für Tom leichter, ihn in seine Welt zu integrieren”, sagen Kenner der Cruise’schen PR-Maschinerie. Isabella hat es da viel schwerer. Und das schon von Anfang an: Das Mädchen wird 1992 geboren, zwei Tage vor Weihnachten, irgendwo in Amerika. Doch die Mutter sieht in ihrem Baby leider kein verfrühtes Weihnachtsgeschenk, sondern ein Problem; sie gibt die Kleine sofort zur Adoption frei.

Welch Glück, könnte man meinen, dass es zur selben Zeit in Los Angeles ein jungverheiratetes, sehr prominentes und vermögendes Pärchen gibt, dem der Wunsch nach einem eigenen Kind bisher verwehrt blieb: Tom Cruise und Nicole Kidman. Sie adoptieren das Mädchen knapp sieben Wochen nach der Geburt. “Ich kann mich noch so gut an die erste Nacht erinnern, als Isabella endlich bei uns war”, wird Tom Cruise viel später noch publikumswirksam in Interviews schwärmen.

Scientology “hilft”

“Ich habe jede Sekunde nach ihr geschaut, sie nur angesehen, dieses Band gespürt. Ich habe sie wahrscheinlich so oft angeschaut, dass ich sie damit wachgehalten habe.” Drei Jahre später schenkt das Paar seiner Tochter – ebenfalls durch Adoption – einen kleinen Bruder, Connor. So weit, so edel. Dumm nur, dass Nicole Kidmans Schauspielstern plötzlich aufgeht wie ein Komet und auch Tom Cruise viel zu tun hat. Zum Glück gibt es Kindermädchen und die Religionsgemeinschaft Scientology, die das Ehepaar, vor allem wegen ihres Aushängeschilds Tom Cruise, tatkräftig bei der Erziehung unterstützt.

Wie diese aussieht, erfährt man nicht. Nur selten posiert die Familie glücklich und medienwirksam für Fotos, ansonsten besteht man darauf, sein Privatleben vor allem im Sinne der Kinder zu schützen. Das Drama der Kids, die mittlerweile ganz einfach nicht mehr in den dichtgedrängten Zeitplan ihrer Eltern passen, nimmt also seinen Lauf – und gipfelt 2001 in der Trennung des Ehepaars. Nicole Kidman erholt sich vom Scheidungsschock bei ihrer Familie in Australien, Tom tröstet sich indes in Los Angeles mit Penélope Cruz.

Offiziell teilen sie sich das Sorgerecht für die Kinder, und doch wandern Isabella und Connor recht schnell in die Obhut ihrer Tante Cass, einer gestrengen Schwester ihres Vaters – für die Neunjährige und ihren sechsjährigen Bruder der zweite Verlust eines Nests in ihrem Leben. Besonders die sensible Isabella leidet massiv darunter und beginnt, die fehlende elterliche Liebe mit Essen zu kompensieren. “Sie hat buchstäblich versucht, sich eine dicke Haut zuzulegen”, sickert es damals aus Personalkreisen durch, “doch ihre Eltern haben dies nicht einmal bemerkt.”

Den gesamten Artikel lesen Sie im Seitenblicke Magazin 33/10!

(seitenblicke.at/foto:dapd)