So einfach ist es aber dann doch nicht. Die Familienbande sind stark, und Rio Reisers “Halt dich an deiner Liebe fest” bohrt sich beständig ins Herz. Währenddessen werden die Beerdigung und der Abschied von Hans vorbereitet und schließlich auch vollzogen, kommt es zu Streitereien und Neubewertungen, werden Verbindungen gelockert und neu geknüpft. Andrea Wenzl, Andreas Kiendl, Philipp Hochmair und Emily Cox bilden das Zentrum eines starken Ensembles, das durch Marion Mitterhammer als vereinsamte Mutter in dem mittlerweile verwahrlosten Haus ergänzt wird.
“Ich wollte mich nicht lustig machen über die Kommune oder das verurteilen”, erzählte Marie Kreutzer. Vielmehr zögen sich allgemeine Fragen nach Erziehung und dem Umgang mit Kindern durch den Film, so die Regisseurin. Dass “in Österreich Probleme anders nicht angesprochen werden”, habe ihr bei der Entwicklung des Drehbuches mit Sicherheit geholfen. Trotz so mancher Sprachlosigkeit ist “Die Vaterlosen” jedoch kein Beispiel für das Klischee der tristen nationalen Kinematografie, vielmehr erinnert der Film im besten Sinne an dänische oder schwedische Vorbilder. Es ist ein Familienfilm, schön fotografiert von Leena Koppe, mit bestechend gelungener Dramaturgie und viel Stoff für anschließende Diskussionen. Schlicht ein beeindruckendes Debüt. (APA/Daniel Ebner)
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