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Die Stimmen zum Spiel: Austria Wien gegen WAC mit 2:3

Keine gute Stimmung bei der Austria Wien nach der Niederlage am Sonntag.
Keine gute Stimmung bei der Austria Wien nach der Niederlage am Sonntag. ©APA/HANS PUNZ
Nach der 2:3 Niederlage herrschte bei Austria Wien große Ratlosigkeit. Trotz gutem Start bleiben die Wiener im Mittelmaß. Hier die Stimmen zum Spiel.

Der 2:3-Heimumfaller hat die Wiener Austria vorerst ratlos zurückgelassen. “Es ist schwierig, gleich nach dem Spiel eine Erklärung zu finden”, sagte Trainer Thomas Letsch im Anschluss an die 2:3-Niederlage gegen den WAC nach zweimaliger Führung am Samstag. Während die Kärntner mit einem verdienten Lastminute-Sieg Rang vier behaupteten, sind die “Veilchen” als Sechster weiter im Mittelmaß gefangen.

Austria Wien schnell in Führung

Dabei hatte Uros Matic die Austria mit einem abgefälschten Schuss bereits in der Anfangsminute mit 1:0 in Front gebracht. “Wir haben die Euphorie vom Cup mitgenommen und sind super gestartet. Besser kann es eigentlich nicht laufen”, sagte Stürmer Christoph Monschein. “Dass wir dann so agieren und quasi zurückschalten, kann ich mir nicht erklären.”

Fehlende Beständigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die jüngere Austria-Vergangenheit. Mehr als zwei Liga-Erfolge en suite gelangen in der Letsch-Ära noch nie, nach dem 2:3 sind die Wiener überhaupt seit vier Meisterschaftspartien sieglos. Am Samstag kam der eklatante Leistungsabfall in der zweiten Hälfte. “Wir waren nicht in der Lage zu entlasten, die Fehler haben sich gehäuft und wir waren insgesamt viel zu weit weg vom Gegner. Wir waren dann überhaupt nicht mehr stabil”, erklärte Letsch.

Monschein machte auch fehlende Bereitschaft für das aus der Hand gegebene Spiel verantwortlich. “Wenn man die Zweikämpfe nicht so annimmt wie in den ersten Minuten, dann wird es schwer. Vor allem wenn der WAC auch gut kombiniert”, sagte der Torschütze zum 2:1, das ihm per sehenswerter Kopfball-Bogenlampe gelang. “Wir waren dann immer zu spät, hatten keine zweiten Bälle mehr – so kann man kein Spiel gewinnen.”

Gegentore von ehemaligen Austria-Spieler

Nach dem dritten sieglosen Liga-Heimspiel in Folge ist auch die Bilanz von Letsch nach 25 Bundesliga-Spielen als Austria-Trainer (zehn Siege, vier Remis, elf Niederlagen) negativ. Sein Team wurde vom Publikum mit Pfiffen und ersten “Letsch raus!”-Rufen verabschiedet. “Der Anspruch bei der Austria ist zurecht ein hoher. Wenn man zuhause ein Spiel gegen einen direkten Konkurrenten verliert, und so eine zweite Halbzeit spielt, dann ist es völlig normal, dass Unmutsäußerungen kommen. Das gehört dazu”, meinte Letsch.

Monschein trauerte einer vergebenen Chance im Rennen um die Meistergruppe der Top sechs nach. “Mit drei Punkten hätten wir extrem weit vorstoßen können, das haben wir wieder wie in den letzten Wochen nicht geschafft”, sagte er mit Blick auf die Tabelle, die die Austria als Sechste ausweist. “Wir müssen uns jetzt alle zusammenreißen und die Basics – Laufen und Kämpfen – auspacken. Tore machen wir jetzt ja eh.”

Dass an diesem grauen Herbstnachmittag ein Ex-Austrianer alle drei Wolfsberger Treffer erzielte, passte ins Bild. Mario Leitgeb war jeweils nach einem ruhenden Ball zur Stelle. “Heute ist mir der Ball dreimal vor den Fuß bzw. Kopf gefallen – das ist natürlich Wahnsinn”, sagte der Mittelfeldspieler. “Dass das genau gegen die Austria passiert, hat das Schicksal vielleicht so gewollt.”

Dank dem Leitgeb-Triple setzten die viertplatzierten Kärntner ihren Vormarsch mit sieben Punkten aus den jüngsten drei Spielen fort. “Für die Tabelle ist das Ergebnis natürlich überragend. Bei der Austria zu gewinnen, haben wir als WAC nicht unbedingt im Vorhinein am Plan”, sagte Coach Christian Ilzer.

Trotz der “besten Saisonleistung mit dem Ball” (Ilzer) mussten die Wölfe um den verdienten Lohn lange bangen. Das Goldtor fiel erst in Minute 92. “Leidenschaft und spielerische Qualität: Wir haben heute alles auf den Platz gebracht”, resümierte mit WAC-Spielmacher Michael Liendl ein weiterer Ex-Austrianer. “Es war nicht vorherzusehen, dass wir die Austria auswärts so dominieren würden.” Verteidiger Lukas Schmitz: “Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir das nur mit einem Tor Unterschied gewinnen. Aber klar: Wir freuen uns über die drei Punkte und sind auch ein bisschen stolz auf die Leistung.”

Rapid Wien auch nur mäßig zufrieden

Ebenfalls nicht allzu unglücklich über den WAC-Auftritt dürfte Rapid gewesen sein, immerhin reduzierten die Hütteldorfer dadurch den Rückstand auf die Austria auf zwei Punkte. Dabei hätten die Grün-Weißen sogar am Erzrivalen vorbeiziehen können, mussten sich aber in Altach mit einem 2:2 zufriedengeben.

Trainer Dietmar Kühbauer führte den klaren Rückfall nach der Pause auch auf die Müdigkeit durch die ständige Doppelbelastung zurück. Allerdings hätte seine Truppe die Partie schon vor dem Seitenwechsel entscheiden können. “Die erste Hälfte war vielleicht die beste von uns, seit ich bei Rapid bin. Das Einzige, das ich der Mannschaft vorwerfen kann, ist, dass sie nicht mehr Tore gemacht hat.”

Der Treffer von Mario Sonnleitner zur vermeintlichen 2:0-Führung wurde den Hütteldorfern fälschlicherweise wegen angeblichen Abseits aberkannt. “Natürlich tut das weh, denn zu diesem Zeitpunkt wäre Altach wohl erledigt gewesen”, sagte Kühbauer. So aber verpassten Stefan Schwab und Co. den dritten Pflichtspielsieg in Folge und eine siegreiche Generalprobe für das Europa-League-Heimspiel am Donnerstag gegen Villarreal.

Auch Altach-Coach Werner Grabherr war nach der Partie nicht wirklich zufrieden. “Weil es das dritte Unentschieden hintereinander war und wir in der Tabelle feststecken”, erklärte der Trainer des Tabellenvorletzten, der zwei Punkte vor Schlusslicht Admira liegt.

(APA/Red)

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