Die Austria war nach der Europa-League-Blamage in Pilsen sichtlich bemüht beim Bundesliga-Schlusslicht von Anfang an für klare Verhältnisse zu sorgen und schnürte die Niederösterreicher in der ersten Viertelstunde regelrecht ein. Abgesehen von einem Gestocher vor dem Tor von SKN-Keeper Thomas Vollnhofer nach einem Freistoß von Alexander Holzhauser (3.) sprang zunächst jedoch noch keine nennenswerte Chance für die Violetten heraus.
In der 15. Minute setzte dann Richard Windblicher einen Kopfball nach einem Holzhauser-Corner knapp über das Gehäuse, in der 27. Minute zog selbiger mit dem Fuß ab und den Ball erneut drüber. Keine fünf Minuten später scheiterte Jens Stryger-Larsen wiederum mit links, nachdem ihn Felipe Pires wunderbar im Strafraum in Szene gebrach hatte. Vor der Pause zimmerte Holzhauser außerdem noch einen Freistoß knapp drüber (37.) und prüfte Vollnhofer mit einem Flachschuss, den dieser gut parierte (39.). Hier hatte erneut Pires die Vorlage geliefert, dessen Gegenspieler David Stec in der ersten Hälfte völlig überfordert mit ihm war. Die einzige Torszene des SKN in den ersten 45 Minuten fand Mittelfeldmotor Michael Ambichl vor, der vom rechten Strafraumeck abzog und den Ball in Richtung Tribüne jagte (17.).
SKN nützte Chancen gegen Austria
Nach der Pause nützte der SKN allerdings gleich seine erste Chance zur 1:0-Führung: Windbichler verpasste einen Querpass, Ambichl lief bis zur Fünfereck-Torauslinie mit dem Spielgerät und wartete seelenruhig auf den nachstürmenden Daniel Schütz, der die Vorlage trocken zwischen Keeper Osman Hadzikic und dem ebenfalls bereits auf der Torlinie postierten Stryger-Larsen einschob (48.). Der Treffer sorgte für einen Energieschub bei den Wölfen, die der Austria plötzlich das Heft aus der Hand zu nehmen schienen.
Austria-Trainer Thorsten Fink schaute nicht lange zu, brachte mit Larry Kayode und Lucas Venuto zwei weitere Offensivkräfte und stellte hinten auf eine Dreierkette ohne Lukas Rotpuller um. Danach war die Partie völlig offen. Joker Kayode fand die größte Chance vor, auf 1:1 zu stellen, scheiterte aber aus kurzer Distanz am schnell herauseilenden Vollnhofer, der überhaupt eine tadellose Partie machte. Als Goldgriff erwies sich dann aber der von SKN-Coach Jochen Fallmann eingewechselte Christopher Drazan, der bei einem Gegenstoß den ebenfalls eingewechselten Alhassane Keita toll mit einem Querpasse bediente, den dieser nur mehr aus kurzer Distanz einschieben musste. In der Nachspielzeit entschied Schiedsrichter Dieter Muckenhammer nach einem Zweikampf von SKN-Kapitän Michael Huber gegen Kayode zur allgemeinen Überraschung auf Foulfelmeter für die Violetten und Torraub-Rot für Huber. Holzhauser verkürzte mit einem satten Schuss auf 1:2 aus Sicht der Wiener (92.), die dann aber keine Möglichkeit mehr zum Ausgleich fanden. Der SKN St. Pölten hat damit die Rote Laterne wieder dem SV Mattersburg umgehängt.
Bundesliga (19. Runde):
SKN St. Pölten – Austria Wien 2:1 (0:0)
St. Pölten, NV Arena, 2.404 SR: Dieter Muckenhammer
Torfolge: 1:0 Schütz (48.), 2:0 Keita (89.), 2:1 Holzhauser (92. Foulelfmeter)
SKN St. Pölten: Vollnhofer – Stec, Huber, Petrovic, Pirvulescu – Perchtold (90. Mader), Brandl (66. Drazan) – Ambichl, Thürauer (74. Keita), Schütz – Segovia
Austria Wien: Hadzikic – Stryger-Larsen, Rotpuller (61. Kayode), Filipovic, Salamon (86. Kvasina) – Windbichler, Holzhauser – Tajouri, Grünwald, Pires (61. Venuto) – Friesenbichler
Gelbe Karten: Brandl (14. Foul), Huber (50. Foul), Ambichl (78. Foul) bzw. Salamon (18. Foul), Friesenbichler (50. Kritik)
Rote Karte: Huber (91. Torraub)
Die Besten: Vollnhofer, Schütz bzw. Holzhauser
Die Stimmen zum Spiel
Jochen Fallmann (St. Pölten-Trainer): “Wir sind ganz gut gestartet, haben aber nach zehn Minuten Probleme bekommen. Da war die Austria überlegen. Wir sind besser aus der Kabine gekommen, nach dem Tor waren wir gut im Spiel. Aufgrund der zweiten Hälfte war es ein verdienter Sieg.”
Daniel Schütz (St. Pölten-Mittelfeldspieler): “Die erste Hälfte war von uns ganz schwach, in der zweiten sind wir verdient in Führung gegangen. In der zweiten Hälfte wollten wir uns nach vorne mehr zutrauen, das hat auch funktioniert. Der Sieg ist eine große Erleichterung, war sehr wichtig für den Kopf. Wir müssen uns nach vorne orientieren und nicht auf Mattersburg schauen.”
Thorsten Fink (Austria-Trainer): “Ich wusste, dass es heute ein schwieriges Spiel wird. Wir hätten in der ersten Hälfte in Führung gehen müssen. Ich hatte in der ersten Hälfte nie das Gefühl, dass wir in Rückstand geraten können. Wir müssen gegen den Tabellenletzten gewinnen, das haben wir nicht geschafft, da sind wir natürlich enttäuscht.”
(Red./APA)
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