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"Die Startfelder gehen über"

Die Leichtathletik hat in Vorarlberg wieder an Stellenwert gewonnen, sagt VLV-Präsidentin Helene Pflüger im "VN"-Interview.

VN: Frau Pflüger, Sie dürfen mit dem Wochenende sehr zufrieden sein.
Helene Pflüger: “Stimmt. Es war sehr erfolgreich für uns. Der Berglauf-Staatsmeistertitel von Petra Summer war eine schöne Überraschung. Auch wenn die Arrivierten eigene Wege gehen, sie sind im Leichtathletikverband immer eingebunden. Erfreulich waren die Erfolge unserer Hoffnungsträger: mit den Siegen bei den Mädchen und Platz drei bei den Burschen haben wir im U18-Bundesländercup in Götzis über den Erwartungen abgeschnitten. Wir sind im Nachwuchs sowohl qualitativ als auch quantitativ auf einem sehr guten Weg.”

VN: Bei Ihrem Amtsantritt vor zwei Jahren waren diese Erfolge noch nicht absehbar.
Pflüger: “Wir haben uns zuerst zusammengesetzt und gefragt: Wo ist der Hund begraben? Ich habe mit der sportlichen Leiterin Brigitte Haest nächtelang diskutiert – und dann verglichen: Was war früher gut, was nicht. Mit einem Leistungszentrum wurde dann ein richtiger Schritt gesetzt. Es ist kein LZ im herkömmlichen Sinn, es ist eine Kombination zwischen Vereinsbetreuern und den Trainern des Leistungszentrums. Damit erhalten wir auch die Vereinsstrukturen, wollen weder Trainer noch Athlet abwerben – ein Klub ist für das Zusammengehörigkeitgefühl sehr wichtig. Es schaut so aus, als könnte es funktionieren.”

VN: Eines Ihrer Ziele war es, Ex-Leichtathleten für den Sport zu gewinnen. Ist das gelungen?
Pflüger: “Mit Brigitte Haest habe ich jemanden für den sportlichen Bereich, der mit Leib und Seele bei der Sache ist. Sie hält auch noch einige Rekorde, zu ihr schaut der Nachwuchs auf. Wir haben Klaus Bodenmüller für die Werfer oder Julius Benkö als Berater für die langen Laufstrecken. Ein wichtiger Faktor sind auch die Sportgymnasien, da stehen mit Arno Rupp, Thomas Stockklauser und Wolfgang Berchtold ebenfalls drei ehemalige Ex-Athleten als wichtige Experten zur Verfügung.”

VN: Dann wird es also nur eine Frage der Zeit sein, bis die Ländle-Leichtathletik eine neue Hochblüte erlebt?
Pflüger: “Wenn es in dieser Tonart weitergeht, schaut es sehr gut aus. Unsere Gymnasiasten haben sich sowohl bei den Mädchen als auch erstmals bei den Burschen für die Schüler-WM qualifiziert. Es sind natürlich immer kleine Korrekturen notwendig. Und es wird drei, vier Jahre brauchen, bis unsere Jugendlichen international mitmischen können. Mittelfristig werden wieder gute Ergebnisse möglich sein.”

VN: Am Wochenende stehen in Feldkirch-Gisingen die Vorarlberger Meisterschaften auf dem Programm. Ihre Erwartungen?
Pflüger: “Erfreulich ist für mich vor allem: die Startfelder gehen wieder über. Wo wir vor ein paar Jahren noch mit Ach und Krach einen Lauf zusammengebracht haben, sind jetzt Athleten in Hülle und Fülle. Auch in der Qualität darf man sich einiges erwarten, neue Rekorde sind durchaus möglich. Ich hoffe, dass wir auch von den Zuschauern eine entsprechende Resonanz bekommen.”

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