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Die "sportlichen" Sprüche des Jahres 2009

Das Sportjahr 2009 wurde von markanten Sprüchen begleitet. In der Folge ein amüsanter Streifzug durch Fußball, Wintersport, Formel 1, Tennis und Co.

Fußball:

“Ich kann meine Geilheit für den Job ausleben.” Dietmar Constantini bei seiner ersten Pressekonferenz als ÖFB-Teamchef.

“Er ist eine laufende Handgranate.” Constantini über Teamstürmer Erwin Hoffer.

“Er kann nicht Panenka spielen, wenn er nicht Panenka ist.” Constantini über Paul Scharners vergebenen Elfmeter gegen Kamerun in Anspielung an den legendären Strafstoß des Tschechen.

“Auf diesem Acker ist es unheimlich schwer, da musst du sogar beim Spazieren mit deinem Hund Angst haben, dass er verknöchelt.” Der inzwischen abgelöste Kärnten-Trainer Frenkie Schinkels über die Rasenbedingungen im EM-Stadion Klagenfurt.

“Die Salzburger haben mehr Spieler im Wettbüro sitzen als wir im Kader.” Schinkels vor dem Spiel gegen Meister Salzburg in Anspielung auf den Besuch von zwei Salzburger Profis im Wettbüro.

“Kärnten ist wie Anna Kournikova. Wir sind schön anzusehen, aber wir gewinnen nix. Meine Burschen waren harmlos wie meine Großmutter im Schlafzimmer” Schinkels über die Negativserie seiner Kärntner.

“Die Schulter macht mir ein bisschen Probleme. In den letzten zwei Wochen ist es schlimmer geworden, durch die vielen Schulterklopfer, die wieder aus ihren Löchern gekommen sind.” Salzburgs Torjäger Marc Janko sieht eine direkte Parallele zwischen seinen Toren und Verletzungen.

“Das ist doch ein Gurkenländerspiel um die Goldene Ananas.” Rapid-Trainer Peter Pacult über das ÖFB-Freundschaftsspiel gegen den regierenden Europameister Spanien.

“Da stehen halt zwei mehr unnütz herum. Ich denke nicht, dass es das Spiel zusätzlich belastet, wenn da zwei Pinguine mehr auf dem Platz herumlaufen.” Pacult zur Premiere der Torrichter in der Europa League.

“Wenn du heute eine Bierdusche kriegst als Schiedsrichter, dann hast du diese zu 90 Prozent nicht ungerechtfertigt bekommen.” Kapfenbergs Coach Werner Gregoritsch über den Zuseher als urteilende Instanz.

“Vom Beliebtheitsgrad ist es klar, dass ein Schiedsrichter angesiedelt ist zwischen Parksheriff und Politiker.” Ex-Referee Fritz Stuchlik über das Ansehen der Unparteiischen in der Fußballszene.

“Ich glaube, dass die Leute in Österreich ab und zu überheblich werden. Wir haben ja nicht gegen den FC Höplöpöp gespielt.” Salzburg-Trainer Huub Stevens nach der 1:2-Niederlage gegen Maccabi Haifa in der Champions-League-Qualifikation.

“Wir wollten einen Pokal, aus dem man trinken kann und den man bei der Siegerehrung nicht auf dem ganzen Feld suchen muss.” ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig über die erstmals 2010 verliehene, deutlich größere Version der ÖFB-Cup-Trophäe.

“Im Fußball ist viel möglich, da lässt sich sogar der Meister mit 1:4 aus der Bude schießen.” Mattersburg-Trainer Franz Lederer konnte der Niederlage von Salzburg im abschließenden Liga-Spiel gegen Absteiger Altach wenig abgewinnen.

“Körperkontakt ist immer gut. Nicht nur daheim.” Ex-Profi Didi Kühbauer über die Stärken seines ehemaligen Clubs Mattersburg.

“Wenn ich immer lese, 30, 40, 50 Millionen. Da nehmen wir nicht mal den Telefonhörer ab.” Bayern Münchens nunmehriger Präsident Uli Hoeneß über angebliche Ablösesummen für Mittelfeldstar Franck Ribery.

“Das einzige bedeutende Kopfballtor seiner Karriere erzielte Maradona mit der Hand.” Brasiliens Legende Pele ist kein Freund von Argentiniens Teamchef Diego Maradona.

“Hier in Österreich ist es immer so. Wenn der Schnee weg ist, kriegt der Fußball Prügel.” Der ehemalige Austria-Coach Christoph Daum über das Ansehen der heimischen Kicker in Österreich.

“Sie haben eine unheimliche Breite in der Spitze.” Aserbaidschans Nationalcoach Berti Vogts über eine Stärke des deutschen Fußballs.

“Bremen gegen Donezk, das ist wie Wels gegen Traun.” Hans Krankl ist von der Finalpaarung im UEFA-Cup nicht so ganz überzeugt.

Ski alpin, Ski-WM in Val d’Isere:

“Sieben Liter Flüssigkeit waren es schon pro Tag. Dadurch wollte ich für mehr Abtransport und Umlauf im Körper sorgen, um es schön auszudrücken.” Hermann Maier über seine Taktik, bei der WM eine Verkühlung aus seinem Körper zu bekommen.

“Wenn mir der germanische Kollege nicht in den Weg gekommen wäre, hätte ich schon lange aufgehört und Stenmark würde zu mir aufschauen.” Maier über seinen schweren Motorradunfall 2001, bei dem er mit einem deutschen PKW-Fahrer kollidiert ist. Ingemar Stenmark hat mit 86 Siegen die meisten der Weltcup-Geschichte geschafft, Maier folgt mit 54 auf Rang zwei.

“Daheim wäre ich schwer gefährdet, Frust-Shopping zu betreiben.” Maier überlegt (scherzhaft), was wäre, wenn er Wengen noch vor der Abfahrt verlassen und die Heimreise antreten würde.

“Das Niveau im finnischen Slalom ist derzeit ziemlich im Arsch, auf Finnisch gesagt”. Der wegen eines Ermüdungsbruchs am Unterschenkel seit rund einem Jahr zur Weltcup-Untätigkeit verdammte finnische Slalomläufer Kalle Palander über die Saisonleistungen seiner Kollegen Marcus Sandell und Jukka Leino.

“Ich glaube, ich bin sicherer, wenn ich mit 100 km/h den Berg hinunterfahre.” Doppel-Weltmeisterin Lindsey Vonn, die sich bei einer WM-Feier beim Öffnen einer Champagnerflasche am Daumen verletzt hat.

“Ich habe vom ORF mehr Blumen gewonnen, als von meinem Mann.” Vonn über eheliche Verpflichtungen.

“Ich bin absolut die Null-Favoritin.” Speed-Queen Renate Götschl über ihre Chancen bei der WM Edelmetall abzustauben.

“Es ist zum Schämen. Beim letzten Rennen vier Sekunden hinten – da kann man nur noch ein Loch graben und sich zuschütten. Ich glaube, ich verziehe mich in irgendeine Höhle.” Götschl nach ihrem letzten WM-Rennen, bei dem sie 4,01 Sekunden Rückstand hatte.

“Nur absolute Experten haben auf diesem Berg etwas verloren. Alle die trotzdem rauf wollen, sollten vorher mit ihrer Versicherung Kontakt aufnehmen.” FIS-Renndirektor Günter Hujara warnte alle Kameramänner, Journalisten, Trainer etc. vor den Tücken der WM-Piste.

“Ich habe um fünf Uhr früh noch einen Wodka getrunken und einen Fisch gegessen. Das war wohl keine gute Idee.” – Der Libanese Georges Salameh verpasste nach seiner eher unprofessionellen Rennvorbereitung die Riesentorlauf-Qualifikation für das WM-Rennen.

“Dem Benni Raich werden wir das Gleiten nicht mehr beibringen. Da können wir noch tausend Paar Schuhe umbauen.” Ein besser ungenannt bleibender ÖSV-Trainer.

“Seit Samstag ist das Österreicherloch 4,5 Kilometer lang, recht breit und ziemlich tief.” Das Schweizer Boulevardblatt “Blick” nach dem Abfahrts-Debakel der ÖSV-Herren (Maier und Walchhofer als beste 26.) in Wengen.

Wintersport:

“Ich wollte auf die Rückspultaste drücken, aber ich habe sie nicht gefunden…. Im ersten Moment wäre ich am liebsten heimgefahren, es dauert mir jetzt zu lange bis ich die nächste Chance kriege.” Skispringer Thomas Morgenstern am Tag nach seinem Sturz mit einer WM-Medaille vor Augen.

“Wir sind zu kurz gesprungen und zu lange gelaufen.” WM-Resümee von Kombinierer Mario Stecher.

“Als Fünfter nur drittbester Österreicher, das sind ja Skifahrer-Ausmaße.” Biathlet Christoph Sumann nach dem ÖSV-Doppelsieg durch Simon Eder und Dominik Landertinger zum Weltcup-Ausklang.

“Lieber Handschuhe weg und eine gute Schlägerei als eine Schwalbe.” Eishockey-Trainer Greg Holst nach einem 2:8 seiner Innsbrucker Haie beim KAC.

“Die Niederlage ist ein kleiner Schock für uns. Aber wir wussten, irgendwann kommt der Tag. Und heute ist der Tag.” Vize-Weltmeisterin Natalie Geisenberger zum Ende der 14-jährigen WM-Siegesserie der deutschen Rodel-Frauen in Lake Placid.

Formel 1:

“Das Leben auf meinem Planeten ist sehr gut.” Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen zur Behauptung seines Teamchefs Stefano Domenicali, er lebe auf seinem eigenen Planeten.

“Das ist gut für das allgemeine Wohlbefinden, das Immunsystem und womöglich auch für die Cellulite.” Red-Bull-Pilot Mark Webber über seine Rehabilitation, in der er eine Kältekammer aufsuchte. In dieser verbringt man beinahe unbekleidet zunächst für 30 Sekunden bei minus 50 Grad Celsius und dann sogar drei Minuten bei minus 130 Grad.

“Lieber Nürburgring, als Ehering.” ORF-Co-Kommentator Alexander Wurz erklärt, wie Formel-1-Piloten ihre Prioritäten setzen.

“Auch wenn es nur 100 Millionen sind, ist das viel Geld.” Niki Lauda über die budgetären Probleme der Formel 1-Teams.

Tennis:

“Ich habe nicht 27 Jahre auf diesen Titel gewartet. Vor 27 Jahren bin ich gerade auf die Welt gekommen. Und meine Eltern haben nie zu mir gesagt: Wenn du Roland Garros nicht gewinnst, stecken wir dich ins Waisenhaus.” Tennisprofi Roger Federer nach seinem ersten French-Open-Titel auf die Frage, ob der Sieg so wertvoll war, weil er 27 Jahre darauf gewartet habe.

“Hauptsache ein Endspiel, ob auf Rasen oder Kuhscheiße, ist egal.” Tennisprofi Thomas Haas vor seinem ersten Rasentitel in Halle.

“Davis Cup ist kein Clubmed-Urlaub wo sich alle liebhaben und ständig aufeinander picken.” Ex-Tennisprofi Alexander Antonitsch über die Streitigkeiten im österreichischen Team.

“Als zukünftige Nummer eins sollte ich schon an mich glauben.” Tennis-Profi Daniel Köllerer über seinen von ihm nie infrage gestellten Sieg über den Finnen Nieminen in Wien.

“Daniel Köllerer kann halt mit Laufen und dem, was er zur Verfügung hat, vielleicht noch ein bisserl mehr erreichen. Der Herr Schaller war Nummer 17 der Welt ohne Vorhand und ohne Aufschlag.” Tennis-Ass Thomas Muster über die Möglichkeiten von Köllerer.

Diverse:

“Es muss möglich sein, die falschen Heroen von ihrem Thron zu stürzen. Hinter den Fassaden stellen sich diese ja als nichts anderes als hundsordinäre Betrüger heraus” – Gernot Schaar, Vorsitzender der Rechtskommission der Nationalen Anti-Doping Agentur NADA.

“Wir fahren über drei Wochen mit der Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h, fahren umgerechnet fünf Mal den Mount Everest hoch. Es ist logisch, dass es in der Weltspitze ohne Doping nicht funktionieren wird.” Der geständige Ex-Radprofi Bernhard Kohl über die Rad-Szene und ihren Umgang mit Doping.

“Das Thema Sport ist erledigt. Mit dieser verlogenen Szene bin ich fertig.” Der der Doping-Weitergabe beschuldigte Ex-Kohl-Manager Stefan Matschiner über seine Zukunft.

“Auf Jamaika lernst du schon als Kind, wie man die Dinger (Joints, Anm.) baut. Jeder in Jamaika hat es schon probiert. Ich auch – da war ich noch echt jung.” Der dreifache Sprint-Olympiasieger und -Weltrekordler Usain Bolt über seine Jugend auf Jamaika.

“Da müssen auch mal zwölf Kugelstoßerinnen drauf sitzen können, ohne dass die Bank zusammenbricht.” Der Wettkampftechnik-Chef der Leichtathletik-WM in Berlin über die neuen, stabilen Sitzbänke für Athleten.

“Bevor ich das Spiel verliere, muss ich die Rote Karte riskieren. Taktisch war es völlig richtig und es war ja auch keine Verletzungsgefahr.” Handball-Zampano Gunnar Prokop über seine unbedachte Aktion in der Frauen-Champions-League.

“Sie ist wie ein Kelomat, der am Samstag gegen die Pariser explodieren soll.” Raiders-Manager Daniel Dieplinger über seine Motivationskurve der Mannschaft vor dem erfolgreichen Football-Eurobowl-Endspiel gegen La Courneuve Flash aus Paris.

“Es wäre eine andere Situation, wenn Phelps in Disneyland eine Wasserpfeife vor Kindern geraucht hätte. Das ist aber nicht passiert.” Ross Rebagliati, erster kanadischer Snowboard-Olympiasieger und seinerseits wegen Marijuana-Konsums in Schwierigkeiten geraten, verteidigt US-Schwimmstar Michael Phelps in dessen “Wasserpfeifen-Affäre”.

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