Zahlreiche Regeln wurden aufgestellt, um das Böse nicht auf sich zu lenken. Hierzu zählte zum Beispiel das Verbot, zwischen den Jahren Wäsche zu waschen. Insbesondere galt dies für weiße Wäsche, da diese von wilden Reitern gestohlen und als Leichentücher verwendet worden wäre.
Die Bauern droschen kein Korn und es wurde auch kein Brot gebacken. Strümpfe wurden in der Zeit nicht gestopft. Es war verboten, Wasser vom Brunnen zu schöpfen.
Rituale für bessere Zukunft
Die Menschen hatten damals aber nicht nur Angst vor Geistern, sondern entwickelten Rituale, um sie für eine bessere Zukunft zu vertreiben. Während des Jahreswechsels wurden deshalb traditionell zwölf Rauhnächte gefeiert. Sie begannen am 25. Dezember und endeten in der Nacht zum sechsten Januar.
Über den Ursprung der Rauhnächte gibt es nur Vermutungen. Klar ist, dass sie dem germanischen Brauchtum entsprungen sind. Die zwölf Rauhnächte sollten die zwölf Monate des alten Jahres repräsentieren. So besagt es zumindest die Legende.

Orakel und Bleigießen
Die Tradition diente dazu, alte Dinge hinter sich zu lassen, neue Wünsche zu visualisieren und mit gestärkter Energie ins neue Jahr zu schreiten. Es sollte das Gefühl entstehen, die letzten Wochen ohne Schuldgefühle und Druck zu erleben. Gedanken sollten aufgeschrieben werden, um sie im Anschluss zu verbrennen oder als Schiff aufs Wasser hinausgleiten zu lassen. Das Loslassen erhielt dadurch eine deutliche Symbolik. Auch der Hausputz sollte befreien und Platz für neues Glück bringen. Bilder und Symbole sollten an Ahnen erinnern und ins Gedächtnis rufen, welche Weisheiten durch sie überliefert wurden. Auch Orakel, Bleigießen oder Karten wurden genutzt, um die Zukunft zu deuten.
Auch wenn man mittlerweile nicht mehr an Geister glaubt, eignen sich die Rauhnächte, um Altes zu reflektieren und sich neue Ziele für das kommende Jahr zu setzen.
(Red.)
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