Im Frühjahr war Bildungsministerin Claudia Schmied noch alleine mit ihrer Forderung nach mehr geleisteten Unterrichtsstunden für Lehrer. Die ÖVP ließ sie im Regen stehen. Jetzt hat sich politisch eine Annäherung vollzogen, nachdem die ÖVP Unterstützung für längere Dienstzeiten in der Schule signalisiert hat.
Alle am Tisch
Es muss eine offene Diskussion darüber stattfinden. Und zwar unter Miteinbeziehung der Lehrervertretung, meint Schullandesrat Siegi Stemer. Es gibt ja keinen Zweifel darüber, so Stemer weiter, dass das derzeitige Dienstrecht nicht mehr zeitgemäß ist. Die Lehrerschaft ist sicher gesprächsbereit über sinnvolle Reformen. Eine neue Regelung könne nur für angehende Lehrer in Betracht kommen, meint Pflichtschullehrer-Gewerkschafter Werner Nesensohn. Und dann muss die Lebensarbeitszeit für Lehrer in Einklang mit der Lebensverdienstsumme stehen. Junge Lehrer können für bessere Anfangsgehälter bei flach ansteigender Gehaltskurve sicher mehr arbeiten, ältere Pädagogen dafür etwas weniger. Über viel mehr wird die Gewerkschaft nicht mit sich reden lassen, macht Nesensohn klar. Für einen Hohn hält Gerhard Rüdisser, Vorsitzender der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft Vorarlbergs, die derzeitige Diskussion. Es hat sich im Vergleich zum Frühjahr nicht viel geändert. Außer dass die ÖVP, die zuerst Ministerin Schmied ins Messer laufen ließ, jetzt mitmacht.
“Ausgelastet”
Für Pflichtschullehrer-Personalvertreter Armin Rossbacher ist diskutieren erlaubt. Aber nur, wenn auch Personalvertretung und Gewerkschaften am Verhandlungstisch sitzen und nicht einfach Dinge über die Medien mitgeteilt werden. An unserer Schule sind wir noch gar nicht zum Diskutieren über die jüngsten Vorschläge gekommen, sagt Walter Bösch, Direktor an der Vorarlberger Mittelschule Schwarzach. Wir sind voll ausgelastet mit Arbeit für die neue Schulform.Wenn ich von Erhöhung der Lehrverpflichtung höre, dann kann ich nur sagen: Wir arbeiten derzeit schon viel mehr als die Lehrverpflichtung vorsieht.
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