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"Die neue Macht der Öffentlichkeit": Der Zustand der österreichischen Meinungsindustrie

Die Herausgeber Rudi Klausnitzer, Marcin Kotlowski und Markus Pöllhuber
Die Herausgeber Rudi Klausnitzer, Marcin Kotlowski und Markus Pöllhuber ©leisure.at/Christian Jobst
Rudi Klausnitzer, Marcin Kotlowski und Markus Pöllhuber gehen in ihrem neuen Buch in fünf Kapiteln den neuen Formen von Öffentlichkeit durch die digitale Transformation nach. 40 Stakeholder aus Politik, Medien und Wirtschaft beschreiben den Zustand der österreichischen Meinungsindustrie.

Mit dem Buch „Die neue Macht der Öffentlichkeit“ wollen die Herausgeber Rudi Klausnitzer, Marcin Kotlowski und Markus Pöllhuber gemeinsam mit 40 Autoren einen praxisnahen Überblick über die Situation der Meinungsindustrie in Österreich geben und widmen sich darin dem Wandel durch die digitale Transformation.

Wie aktuell das Thema ist, unterstreicht Sebastian Loudon (Die Zeit) im Rahmen der Buchpräsentation am Dienstagvormittag im Presseclub Concordia: „Die Spaltung der Gesellschaft, die Polarisierung und das Aufeinanderprallen von Meinungen sind gerade durch die aktuellen Anlässe rund um die Flüchtlingskrise und den Terror hoch aktuell. Es sind turbulente Zeiten für Medienmacher und alle, die sich mit der öffentlichen Meinung beschäftigen.“

„Wir möchten mit dem Buch Antworten auf brennende Fragen geben, die Wirtschaft, Politik und Medien gleichermaßen betreffen. Zu diesem komplexen Thema kann man nicht alleine Antworten geben: In ‚Die neue Macht der Öffentlichkeit’ nehmen erstmals 40 Stakeholder aus unterschiedlichen Bereichen gemeinsam Stellung zu einem Thema“, betont Kotlowski.

Das Buch verstehen die Herausgeber als Mischung aus Sach- und Meinungsbuch zur Vermessung der Meinungsbildung, das ein praxisnahes Nachschlagwerk sein soll und die Diskussion über das Entstehen von öffentlicher und veröffentlichter Meinung anregen soll. Eine der Plattformen dafür ist der von Klausnitzer initiierte „Near Future Summit“, der im Frühjahr am Arlberg stattfindet.

Positiver Ausblick: Mit journalistischer Qualität in die Zukunft

Trotz der sehr heterogenen Standpunkte und Sichtweisen, sieht Klausnitzer im Buch Licht am Ende des Tunnels: „Eine neue Sichtweise kommt zutage. Die meisten Autoren erkennen durch die digitale Transformation eine neue Chance. Eugen A. Russ und Gerold Riedmann sprechen sogar von einem neuen goldenen Zeitalter des Journalismus.“

„Journalistische Qualität wird zum Überlebensrezept für die von Disruption geprägte Zukunft und Regionalisierung gewinnt an Bedeutung“, sind sich die Herausgeber einig.

„Das Buch ist voll Optimismus und positiver Anregungen und soll ein Anfang für den weiteren Diskurs sein. Am Anfang steht immer das Gespräch“, fasst Kotlowski das Buch zusammen.

Digitale Transformation löst ökonomische Revolution aus

„Die neue Macht der Öffentlichkeit“ widmet sich auch den ökonomischen Auswirkungen der digitalen Transformation auf den österreichischen Markt. Pöllhuber zeigt auf: „Neue Big Player aus dem Silicon Valley prägen den Markt und haben einen großen Einfluss auf die Meinungsindustrie. Sie schaffen wie YouTube auch ihre eigenen Stars abseits der klassischen Medienwelt.“

„Die digitale Werberevolution trägt zu einer signifikanten Verschiebung der Etats bei, wodurch die klassischen Medienhäuser neue Erlösmodelle in ihrem Geschäftsmodell integrieren müssen. Die neue Macht der Öffentlichkeit bedeutet auch eine ökonomische Revolution“, so Pöllhuber zum wirtschaftlichen Aspekt.

„Die Marke ÖBB selbst ist zu einem Medium geworden. Wir können erstmals auf einer sehr breiten Ebene durch die digitalen Medien endlich ein wichtiges Kundenversprechen einlösen: das Dialogversprechen. Endlich treten wir als öffentlichste Marke des Landes in einen wirklichen Dialog mit Kunden und Stakeholdern. Die ÖBB ist zu einem Medienkonzern geworden, der permanent und bilateral kommuniziert. Wir sehen Content Marketing als Chance, um in ein empathisches Verhältnis mit unserem Markt zu treten“, unterstreicht ÖBB-Kommunikationsleiterin Kristin Hanusch-Linser.

Gemeinsam mit führenden Medienexperten wie Helmut Brandstätter (KURIER), Markus Breitenecker (ProSieben Sat.1 PULS4), Rainer Esser (Die Zeit), Niki Fellner (Mediengruppe ÖSTERREICH), Martin Gastinger (ATV), Alfred Grinschgl (RTR), Kristin Hanusch-Linser (ÖBB), Gerhard Hasenöhrl (Land Oberösterreich), Michaela Huber (OMV), Ulrike Huemer (CIO, Stadt Wien), Josef Kalina (Unique Relations), Andy Kaltenbrunner (Medienhaus Wien), Rudi Kobza (Kobza Media), Daniela Kraus (FJUM), Peter Lammerhuber (GroupM), Stefan Lassnig (RMA), Sebastian Loudon (Die Zeit), Sonja Luef (Medienhaus Wien), Harald Mahrer (Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft), Alexander Mitteräcker (STANDARD Medien AG), Sigrid Oblak (Wien Holding), Josef Ostermayer (Kanzleramtsminister), Nikolaus Pelinka (Kobza Media), Horst Pirker (Verlagsgruppe NEWS), Christian Rainer (Profil), Gerold Riedmann (Russmedia), Dorothee Ritz (Microsoft), Wolfgang Rosam (Rosam Change Communications), Walter Rothensteiner (Raiffeisen Zentralbank), Eugen A. Russ (Russmedia), Richard Schmitt (Krone Multi Media), Corinna Tinkler (REWE International AG), Armin Thurnher (FALTER), Eva Weissenberger (NEWS), Philipp Wilhelmer (KURIER), Armin Wolf (ORF) und Alexander Wrabetz (ORF) gehen die Herausgeber in ihrem Buch „Die neue Macht der Öffentlichkeit“ (av BUCH) dem neuen Verhältnis zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung nach.

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