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Die Mobilität von Morgen

©Pixabay.com/unsplash
Wie im letzten Artikel zu lesen war, forschen die etablierten Hersteller bereits seit mehr als 30 Jahren an dem Thema alternative Antriebe. Bis dato konnte damit jedoch noch keiner dieser Hersteller den großen Durchbruch schaffen.

Der Grund, weshalb Tesla so viel Zuspruch findet, liegt an den neuen Medien und der Marketing Strategie. Ein Tesla ist ähnlich einem i-iPhone, entweder man liebt es oder man braucht es nicht. Es gibt von Apple auch kein anderes Modell eines Telefons. Ebenso agiert Tesla. Auch wenn es hier bald 3 verschiedene Modelle geben wird, so sind diese eigentlich nur die „Verpackungen/Hüllen“, das Konzept dahinter ist stets das selbe. Doch die größten Automobilhersteller der Welt, welche aktuell Toyota und VW sind, bieten weit mehr als 20 verschiedene Modellvarianten an. Wenn man bei diesen Produzenten ein Modell findet, das einem gefällt, dann ist die Überlegung schwer, weshalb man dieses mit einem alternativen Antrieb wählen sollte, was meist immer noch entscheidend mehr kostet. Entweder müssten diese Hersteller konsequent alle Modelle auf alternative Antriebe umstellen um die herkömmlichen Motorisierungen sterben lassen, oder man muss sich neue Konzepte zur Mobilität überlegen. Ersteres ist nicht machbar, denn das Risiko, als großer Anbieter einfach auszusterben, da die Masse der Konsumenten das alternative Angebot nicht annimmt, ist viel zu groß.Ganz so abwegig wäre diese Überlegung jedoch nicht, da sich vor allem in Niederösterreich 23 der derzeit 80 vorhandenen E-Ladestationen in Österreich befinden und somit bereits ein flächendeckendes Netz bilden. Schnellladefähige E-Autos können in diesem Bundesland bereit innerhalb eines 60 Kilometer Radius in rund 30 Minuten vollständig geladen werden. Dieses Netz wird zukünftig selbstverständlich auch noch ausgebaut, um es für Privatpersonen und auch Firmen noch attraktiver zu machen. Durch die in der Steuerreform 2016 beschlossene Steuererleichterung für E-Fahrzeuge und die Verlängerung der Förderungen durch das Land Niederösterreicher soll eben diese Attraktivität nochmals gesteigert werden. Hier sind selbstverständlich auch die anderen 8 Bundeslänger gefragt, um wirklich ein flächendeckendes Netz an E-Tankstellen gewährleisten zu können und die notwendigen steuerlichen Voraussetzungen zu schaffen. Allen voran sollte hier natürlich schon unsere Bundeshauptstadt Wien gehen. Die notwendigen Maßnahmen lassen hier jedoch noch etwas auf sich warten.

Um auf die Hersteller zurück zu kommen, muss man sagen, dass die Politik hier selbstverständlich maßgeblich für die Rahmenverbindungen in die Pflicht genommen werden muss. Geht man davon aus, dass diese Marschrichtung in Zukunft auch flächendeckend weiter verfolgt wird, stellt sich die Frage wie die Hersteller weiter vorgehen sollen. Aufgrund der Fakten, welche wir zuletzt dargelegt haben, kann davon ausgegangen werden, dass es nicht ausreichen wird, eine moderne Marke wie Tesla zu kopieren bzw. nachzueifern. Im Grunde genommen hätte man hier ja bereits mehr als 20 Jahre Vorsprung durch Technik vorweisen können. Beim Endkunden kam diese Strategie jedoch nicht an, daher braucht es neue Möglichkeiten. Wie bereits berichtet, gibt es in Wien rund 740.000 Automobile. Mit einer derart großen Anzahl an Fahrzeugen gibt es nicht nur Probleme mit dem Lärm und der Abgasbelastung sondern oftmals auch die Problematik der mangelnden Parkmöglichkeit. Wer von uns kennt nicht das Problem, dass er sonntagabends, nach einem schönen Wochenende heimkommt und keinen Parkplatz findet? Eine Zeit lang kreist man um den eigenen Block, anschließend erweitert sich der Kreis der Parkplatzsuche und schlussendlich geht man womöglich noch 5 Minuten oder mehr bis zum Eigenheim. Viele von uns ärgern sich darüber wahrscheinlich regelmäßig. Da fragt man sich wohl schon seit mehr als 10 Jahren wie dieses Problem gelöst werden könnte. Ein mögliches Szenario dafür wäre eben der Begriff der „Mobilität von Morgen“, welcher sich in erster Linie im Car-sharing wieder findet. Was wäre, wenn wir in Wien gar kein eigenes Auto mehr benötigen würden und trotzdem unsere individuelle Freiheit in vollem Umfang ausleben könnten? Besitzt man kein eigenes Automobil, so muss man sich über Reparaturkosten und Versicherungskosten keine Gedanken machen. Vor allem die Versicherung schlägt sich bei Fahrzeugen über 100PS schnell mal gravierend zu Buche (Stichwort: motorbezogene Versicherungssteuer). Der alternative Ansatz wäre, dass man für jede Fahrt einen bestimmten Betrag zahlt, natürlich abhängig davon wie groß das jeweilige Fahrzeug ist und wie viele Personen es transportieren kann. Bewegt man sich alleine durch die Stadt, braucht es dafür keinen SUV, will man jedoch eine Fahrt mit der ganzen Familie, mit womöglich mehr als 2 Kindern machen, braucht es dafür ein entsprechend großes und starkes Fahrzeug, welches auf Dauer gesehen natürlich auch entsprechend Geld im Unterhalt und der Erhaltung kostet. Hat man eine Familie mit 2 oder mehr Kindern, wird man mindestens einen Kombi, einen Mini-Van oder eben einen SUV benötigen. Auch wenn man sich dann mal alleine durch Wien bewegen muss, ist man genötigt eben dieses große und teure Fahrzeug zu benützen. Finanziell gesehen ist das natürlich kontraproduktiv. Was wäre, wenn jeder der bekannten und etablierten Hersteller eine Flotte all seiner beliebten Modell im Sinne von Car-sharing zur Verfügung stellen würde? Man stelle sich weiter vor, dass einem der Unterhalt und die Wartung nichts kosten würde. Wäre es uns dann nicht eigentlich vollkommen egal welcher Motor dieses Fahrzeug antreibt, solange man die gewünschte Leistung bestellen und dann auch abrufen kann? Wie dies umgesetzt werden kann, lest ihr im nächsten Artikel.

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