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Die mit der Sense mähen

Andelsbuch - Sattgrün. Das hohe Gras steht im Saft. "Filzig ist es aber ziemlich", sagt Ludwig Burtscher. Für ihn kein größeres Problem. Er hat schon gemäht. Bilder des Bewerbs:  |

Das Blatt seiner Sense liegt abmontiert hinter ihm im Schatten. Nun sind die jüngeren Semester am Zug. Burtscher sieht den Kandidaten der Unter-20-Klasse beim internationalen Bregenzerwälder Handmähen gespannt zu. „Es gehört halt viel Routine dazu“, sagt der 68-Jährige aus St. Gerold. Routine, die er als ältester Starter des gesamten Wettbewerbs natürlich hat. „Früher habe ich zu Hause jahrelang für sieben Kühe alles von Hand gemäht. Und das verlernt man dann einfach nicht“, verrät er. Auch wenn er heute nicht mehr trainiert: „Für einen Bewerb? Nein, sicher nicht. Da mache ich ja nur zum Spaß mit“, lacht er. Zum Spaß, aber doch seit Jahren mit Bestwertungen. Auch heute ist ihm der Sieg in seiner Klasse sicher.

Schnell und sauber

„Ritsch – Ratsch“, sausen die Sensen durch die fünf Mal fünf Meter Wiesenfläche. So schnell wie möglich müssen die Starter ihr „Feld“ abgemäht haben. Aber nicht nur Geschwindigkeit zählt – die Jury vergibt Zeitzuschläge für „unsauberes“ Abmähen der Fläche. Da sollte kein Büschel stehen bleiben.

Obwohl er der jüngste Teilnehmer beim Handmähen ist, bringt auch der 14-jährige David Reheis Wettbewerbserfahrung mit: Bereits vor fünf Jahren konnte er einen Pokal mit nach Hause nehmen. Seitdem ist er jährlich dabei. „Mir gefällt das Mähen. Ich helfe auch zu Hause in der Landwirtschaft mit“, erklärt der Hauptschüler aus Egg-Großdorf seine Passion. Diesmal war das Glück allerdings nicht auf seiner Seite: „Ich hatte Probleme mit der Sense. Das Messerblatt war lose, deshalb ist es nicht so toll gelaufen. Unzufrieden bin ich deshalb aber nicht – dabei sein ist schließlich alles“, gibt er sich tapfer.

Bundesbewerb

„Dabei sein“ heißt es nun auch für die Mäher, die sich bei der internationalen Klasse für den Bundesbewerb im Handmähen, der im Juli in Kärnten stattfindet, qualifiziert haben. „Da wird dann auf einer Fläche von zehn Mal zehn Metern gemäht, während wir hier für die Qualifikation nur fünf Mal zehn Meter vorgesehen haben“, erklärt Bernhard Feuerstein, Landesobmann der Landjugend Jungbauernschaft (LJ), die das Bregenzerwälder Handmähen organisiert hat. Heuer nahmen nicht so viele Handmäher am Wettbewerb teil wie im Vorjahr. „Viele sind im Moment selber am Mähen. Und Muttertag ist halt auch“, entschuldigte der LJ-Bezirksobmann Bregenzerwald den nicht ganz so großen Andrang. Bei dem Wetter nicht zu kommen – für jeden „Ländler“ eine Sünde. „Für d’ Buura halt nöd“, grinst Moosbrugger.

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