Vom Kleinstunternehmer bis zum Anbieter kompletter Häuser, alle wollen auf der größten Publikumsmesse des Jahres Geschäfte machen. Eine bunte Vielfalt, die von der Messeleitung durchaus erwünscht ist. Allerdings wird zunehmend darauf geachtet, dass verwandte Branchen unter einem Dach ihre Produkte präsentieren. Eine bessere Übersicht ist das wichtigste Ziel der neuen Messestrategie, die zum Teil bereits umgesetzt wurde.
Ein Beispiel ist die Halle mit Unternehmen aus dem Bereich Bau & Energie, wo sich auch die Vorarlberger Holzbaukunst und Venstermacher so nennen sie sich tatsächlich ihren starken Auftritt etwas kosten lassen. Sie vertreten immerhin 55 Zimmereibetriebe und 38 Fensterproduzenten im Land. Und sie rühren auf einem rund 140 Quadratmeter großen Stand gemeinsam kräftig die Werbetrommel für den heimischen Rohstoff Holz. Vorarlberg hat genügend Fichten, Weißtannen oder Buchen, um sämtliche Produkte aus Holz, vom Parkettboden über den Dachstuhl bis zum Fenster, selbst herstellen zu können, erklärt Herbert Brunner, Obmann der Vorarlberger holzbau-kunst, den Standbesuchern. Und er vergisst nicht hinzuzufügen, dass die Höhe der Wohnbauförderung nicht zuletzt von der Verwendung heimischen Holzes beim Hausbau abhängt. Dass in der Nachbarschaft seines Standes Anbieter verwandter Branchen zu finden sind, beurteilt er ebenso positiv wie sein Mitaussteller von den Fensterbauern, Klaus Engstler: Die Messe ist mit der Neuausrichtung auf dem richtigen Weg. Mehr Ordnung in den Hallen Beim Bummel durch die Hallen fällt auf, dass schon etwas mehr Ordnung herrscht als in früheren Jahren. Messegeschäftsführer Dietmar Stefani sagt sogar, dass es gelungen sei, 70 Prozent der Hallenflächen in eine geordnete Themenstruktur zu bringen. Nicht nur Großaussteller mit teuren Riesenständen lassen die Messekassa kräftig klingeln. Auch die vielen Kleinunternehmer mit Ausstellungsflächen unter zehn Quadratmetern tragen ihren Teil zum Umsatz bei.
Dicht umlagert sind auf der Herbstmesse wieder die Stände der stimmgewaltigen Anbieter von Haushaltsgeräten, vom Hobel, der alles kann, bis zum Mixer, dem keine Nuss zu hart ist. Nicht zu vergessen die Kleinsten der Kleinen, die zwischen zwei Ständen eingezwängt Schuhputzmittel anpreisen. Sie haben ebenso ihre Kundschaft wie die Dame mit den Einlagesohlen, die die Standbesucher sogar dazu bringt, die Schuhe auszuziehen und ihr Produkt zu testen.
Autoschau
Auch ein Teil des Vorarlberger Autohandels hat die Messe als Plattform für die Präsentation der neuesten Modelle entdeckt. Von einem Autosalon zu sprechen, wäre allerdings bei gut zwei Dutzend ausgestellten Modellen etwas vermessen. Trotzdem fehlt es nicht an Kundschaft.