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Die Leitwölfin der inatura

Dornbirn (VN) - Mit der Biologin Ruth Swoboda erhält die inatura aber auch eine Chefin, die exakt weiß, wie Teamarbeit funktioniert.

Wenn junge Graugansmännchen einen Konflikt austragen, sind sie keine Einzelkämpfer, hat Ruth Swoboda erforscht. Familienmitglieder – vornehmlich die kleinen Schwestern – ergreifen gleich einmal Partei. Da ist es freilich gut, auf der richtigen Seite zu stehen, und während die Brut dieserart beschäftigt ist oder sozusagen soziales Verhalten erprobt, hat das Muttertier Zeit für die Nahrungsaufnahme.

Die gefiederten Mitbewohner auf unserem Planeten hat die Biologin an dem Ort studiert, der für seine Graugänse geradezu weltberühmt geworden ist, nämlich an der Konrad- Lorenz-Forschungsstelle in Grünau im Almtal. Sie absolvierte ein Studium in Wien, das sie mit dem Diplom abschloss, an der Doktorarbeit schreibt sie noch.

 
Kompetenzzentrum

Gestern zur neuen Leiterin der Dornbirner inatura ernannt, hat Ruth Swoboda somit weiterhin ein Nahverhältnis zu Forschung und Lehre und das will sie auch nutzen. Die inatura sieht sie als „naturwissenschaftliches Kompetenzzentrum“ und als „Erlebnismuseum“, von dem sie schon begeistert war, als sie es vor rund zwei Jahren zum ersten Mal betrat, um unter anderem in den Bereichen Museumspädagogik und Marketing zu arbeiten.

Sie ist bestrebt, Wissenschaftern aus der Region eine Bühne anzubieten, denn auch wenn es in Vorarlberg keine entsprechende Universität gibt, hätten Fachleute doch einige interessante Betätigungsmöglichkeiten. Das will die Biologin ebenso im Auge behalten wie die Tatsache, dass die inatura „für eine wunderbare und eben niveauvolle Familienunterhaltung“ steht.

 

Leiterin mit Teamgeist

Dass sie einen Beruf im Bereich Biologie oder Zoologie ergreifen will, war für die gebürtige Niederösterreicherin „eigentlich immer schon klar“. Der Sport, dem sie sich zudem widmete, war mehr als eine Aufwärmphase für das Berufsleben. Mit der Handball-Nationalmannschaft erzielte sie bei Europa- und Weltmeisterschaften nicht nur schöne Erfolge, heute zehrt sie noch vom Teamgeist und von der Teamarbeit, die dafür erforderlich sind. Die neue Leitwölfin der inatura weiß somit auch genau, wie man sich und andere motiviert. „Freilich kommt mir das in meinem Berufsleben zugute.“

Nach Vorarlberg hat sie vor einigen Jahren – wie sie lächelnd zugibt – die Liebe geführt. Dass sie hier nun so interessanten beruflichen bzw. wissenschaftlichen Aufgaben nachgehen kann, hat sie in ihrer Wohnortwahl zudem bestätigt. Abgesehen davon entsprechen die Berge – Ruth Swoboda wohnt im Montafon – sowohl ihrem wissenschaftlichen Interesse als auch dem Wunsch nach Entspannung in der Natur. Apropos Gänse: Ruth Swoboda ist selbstverständlich auch ab und zu im Schilf am Bodenseeufer anzutreffen. „Ja, da entspreche ich dann durchaus dem Klischee der Ornithologen, die sich frühmorgens an der Artenvielfalt am See erfreuen können.“

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