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Die Kräuterhexe in sich wiederentdecken

Elke Beiler und Roswitha Blum mit dem Kneippaktivclub-Frühstücksteam
Elke Beiler und Roswitha Blum mit dem Kneippaktivclub-Frühstücksteam ©REW

Die Gaißauer Frauen frühstückten mit Kräuterexpertin Elke Beiler.

Gaißau. Am vergangenen Samstag gab es in Gaißau zum Frauenfrühstück einen Vortrag über Kräuterkunde von Elke Beiler serviert.
Um neun war der Beginn des Frühstücks ausgeschrieben – zu dieser Zeit war der Speisesaal des Klosters bereits so gut wie voll, und noch mehr Frauen strömten herbei. Das freute die Veranstalter, den Sozialzirkel und den Kneippaktivclub. „Es gab eine zweijährige Pause beim Frauenfrühstück, nun sind wir glücklich, dass es trotzdem wieder so viele Frauen hierher gezogen hat!“, so Judith Lutz vom Sozialzirkel Gaißau. „Die Idee war, alle Gaißauer Frauen ganz zwanglos und ohne viel Aufwand zusammenzubringen, um zu tratschen und sich auszutauschen. Und das hier ist daraus geworden.“
Gedeckt war der Tisch mit vielen leckeren Köstlichkeiten, vom Schinken und Käse, über Feigen bis zur Marmelade. Um das duftende Brot frisch zu backen ist Roswitha Blum, die Obfrau des Kneippvereins extra um fünf Uhr aufgestanden, die Schwestern des Klosters haben den ganzen Morgen lang Kaffee für die Gäste gebrüht.
Als zusätzliches Häppchen gab es nach einer Stunde schlemmen auch noch einen maßgeschneiderten Vortrag von Elke Beiler dazu. Das kam nicht von ungefähr, erklärte Roswitha Blum: „Die fünf Säulen des Kneippens sind Wasser, Ernährung, Bewegung, Lebensführung und Heilpflanzen. Deshalb haben wir angefangen, uns mit Heilkräutern zu befassen, und haben Elke Beiler kennengelernt.“
In ihrem halbstündigen, sehr persönlichen Vortrag, begeisterte sie ihre Zuhörerinnen, die sie dazu aufrief, die Kräuterheilkunde, die alle Frauen in sich tragen, wieder zu entdecken und herauszulassen. „Wir alle wissen doch, was uns gut tut: Wir trinken Kamillentee bei Magenschmerzen, sammeln im Frühling Holderblüten und machen unseren kranken Kindern Essigpatschen. Wir Frauen sind warmherzige, zweibeinige Kachelöfen!“
Vier Pflanzen stellte Elke Beiler genauer vor, Schafgarbe, Brennessel, Frauenmantel und Salbei. Dabei ging sie sowohl auf interessante Fakten ein, aber ließ auch Altbekanntes in neuem Licht erscheinen und frischte Erinnerungen auf. Die Brennessel beispielsweise beschrieb sie mit folgenden Worten: „Gottseidank hat sie ihre Brennhaare! Denn sonst gäbe es sie schon lange nicht mehr. Die Tiere nämlich lieben die Inhaltsstoffe der Brennessel, die wissen, was ihnen gut täte!“ Außerdem pries sie den von der Brennessel verursachten Schmerz: „Dann sind wir im Hier und Jetzt! Dann können wir nicht an gestern oder morgen denken, sondern sind in diesem Moment, mit allen Sinnen und Gedanken. Früher haben die Soldaten sich deshalb vor dem Kampf eine Brennessel unter ihr Kettenhemd gesteckt.“
Nachdem sie ihre Ausführungen beendet hatte, gab es stürmischen Beifall und jede Menge Fragen zu allen möglichen Wehwehchen und Kräutern.
Zum Abschluss des Frühstücks gab es Kräuteraccessoires zu kaufen. Von Kissen über Salben bis hin zu Süßigkeiten, alles handgemacht vom Kneippaktivclub Gaißau.

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