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Die klingende Geschichte einer Stadt

Feldkirch - Manfred A. Getzner hat seine 33-teilige CD-Dokumentation abgeschlossen.

Kaum eine andere Region im weiten Umkreis dürfte heute über eine so umfassende Dokumentation ihres Musikschaffens verfügen wie Feldkirch. Zu danken ist dies der Initiative des Feldkircher Historikers Manfred A. Getzner, der mit Forscherdrang und unermüdlichem Fleiß seine CD-Reihe „Musik aus Feldkirch” nach elf Jahren nun zu einem glücklichen Ende gebracht hat. Kein Mensch hätte sich wohl träumen lassen, als 1997 die erste CD dieser Reihe mit Kammermusik von Ferdinand Andergassen, Philipp Schmutzer, Karl Bleyle, Georg Schneider und Rudolf Mayer erschien, dass daraus einmal eine insgesamt 33-teilige Sammlung von so unschätzbarem Wert und enormer Langzeitwirkung entstehen würde. Getzner im „VN”-Gespräch: „Es war von Anfang an mein Bestreben, mit dieser Reihe nicht im 19. oder 20. Jahrhundert stehen zu bleiben, sondern die ganze Bandbreite des Schaffens bis in unsere Zeit hinein aufzuzeigen.”

Namhafte Künstler

So kamen nun in den neun Ausgaben Nr. 25 bis 33 alle namhaften Komponisten aus dem recht großzügig ausgelegten „Raum Feldkirch” zu Wort: Gerold Amann, Michael Buchrainer, Gerhard Dallinger, Gerald Futscher, Gerold Heitz, Franz Josef Kikel, Hans-Udo Kreuels, Wolfgang Lindner, Wolfram Schurig und Helmut Sonderegger. Jeder Komponist erhielt bei der Präsentation als großzügige Geste 50 Stück seiner eigenen CD zur Weiterverbreitung sowie je eine CD seiner Kollegen. Gerold Amann bringt die Wertschätzung seitens der Komponisten auf den Punkt: „Es ist ganz wichtig, mit seiner Musik in die Öffentlichkeit zu gelangen. Denn ich habe den Eindruck, viele Leute mögen die zeitgenössische Musik nicht, ohne sie zu kennen.” Die Initialzündung für seine Sammlertätigkeit erhielt Manfred Getzner schon als Kind, als er auf dem Dachboden seiner Oma handgeschriebene Noten fand. Es war der Nachlass der Musikerfamilie Schmutzer, auf dem aufbauend Getzner später das „Schmutzerarchiv” gründete. In dem von ihm initiierten Feldkircher Musikarchiv erweckte er die dortigen „Berge von verstaubten Noten” in der CD-Reihe „Musik aus Feldkirch” wieder zum Leben, unter Mitarbeit seines Freundes Gebhard Wiederin als musikalischem Berater, ergänzt mit einer Notenreihe „Edition Feldkirch”. Die Finanzierung dieses Nischenproduktes mit keineswegs allgemein geläufiger Musik war für Getzner, der aus einer alten Feldkircher Industriellenfamilie stammt, kein Problem. Er versicherte sich der Mitarbeit der Gesellschaft der Musikfreunde und des Musikkreises Feldkirch und holte sich als dritten Partner den ORF Vorarlberg ins Boot, der dafür unentgeltlich seine Archive öffnete, aber auch eine Reihe von Neuproduktionen durchführte. Auch die Stadt Feldkirch und das Land unterstützten das Projekt. „Feldkirchs klingende Musikgeschichte” umfasst nun in einem Zeitraum von rund 500 Jahren breit gefächert Musik von rund 30 Komponisten.

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