Während Routiniers wie Dejan Stojanovic, Benedikt Zech oder Lukas Jäger das Gerüst der Altacher Mannschaft bilden, wächst dahinter still und leise eine Generation heran, die den SCR Altach in naher Zukunft mitprägen will.
Viele Wege führen nach Altach
Ihre Fußballgeschichten beginnen in Hard, Feldkirch und Lochau – drei Orte, drei Wege, ein gemeinsames Ziel. Schritt für Schritt haben sich Paul Piffer, Filip Milojevic und Erkin Yalcin ihren Weg in den Profikader des SCR Altach erarbeitet.
Heute tragen sie das Trikot des einzigen Bundesligisten aus Vorarlberg und stehen damit sinnbildlich für das neue Altacher Konzept: junge Spieler aus der Region fördern, entwickeln und langfristig binden.

"Es ist natürlich etwas Besonderes für uns junge Spieler, dass wir hier in Altach sein dürfen", sagt Yalcin, der alle Stationen der Akademie Vorarlberg durchlaufen hat.
Milojevic erinnert sich noch gut an seine Rolle in jungen Jahren: "Ich war vor ein paar Jahren Balljunge im Stadion – jetzt selbst am Feld zu stehen, erfüllt mich mit Stolz." Und auch Paul Piffer, dessen Vertrag kürzlich bis 2028 verlängert wurde, ergänzt: "Es ist top, hier unter Vertrag stehen zu dürfen."
Von Lochau in die Bundesliga
Sein Debüt in der Startelf gab Yalcin vor der länderspielbedingten Ligapause gegen Austria Wien (0:1) und blieb dabei erstaunlich cool. Nervosität? Fehlanzeige. "Das gehört zum Fußball dazu. Ich habe es einfach genossen."
Der 21-Jährige hat sich seinen Platz im Profikader mit harter Arbeit erkämpft. Nach längerer Verletzungspause feierte er 2023 bei den Juniors sein Comeback, wurde dann in den Bundesligakader hochgezogen und zählt seither regelmäßig zum Aufgebot von Cheftrainer Fabio Ingolitsch.
Der Linksfuß stammt wie Sportdirektor Philipp Netzer aus Lochau und verlängerte im Frühjahr seinen Vertrag bis 2027. Auf dem Feld sieht sich Yalcin weniger als klassischen Stürmer: "Ich spiele lieber eine Etappe weiter hinten, als Zehner oder auf dem Flügel."

Den Druck, als Offensivspieler mit Scorerpunkten glänzen zu müssen, nimmt er gelassen: "Für mich ist das kein Thema. Auch wenn mal ein Tor oder Assist ausbleibt – das gehört dazu."
Viel wichtiger sei es, durch Spielzeit Selbstvertrauen aufzubauen: "Dann kommt der Rest mit der Zeit." Ein großes Ziel nennt er schließlich mit einem Augenzwinkern: "Barcelona war immer mein Lieblingsverein."
Erwachsener aus Leverkusen zurückgekehrt
Mit 17 Jahren wagte Filip Milojevic den Schritt zu Bayer Leverkusen, wo er in der U19 zum Kapitän reifte. Die Rückkehr nach Altach beschreibt der 20-jährige Feldkircher als bewusste Entscheidung: "Für uns junge Spieler ist es extrem wichtig, im Herrenbereich Spielminuten zu sammeln. Deshalb habe ich gesagt: Ich gehe diesen Schritt, auch wenn ihn nicht jeder verstanden hat."

Bei Leverkusen durfte Milojevic unter Xabi Alonso trainieren – eine Erfahrung, die ihn nachhaltig geprägt hat. "Seine Professionalität war beeindruckend, auf und neben dem Platz."
Auch Mitspieler wie Granit Xhaka oder Florian Wirtz haben Milojevic beeindruckt. "Dort merkst du einfach den Unterschied: Sie geben sich nie zufrieden. Genau das ist der Grund, warum sie zu Top-Spielern geworden sind."

Seit seiner Rückkehr im Sommer 2024 arbeitet der 1,91 Meter große Innenverteidiger konsequent daran, im Bundesliga-Alltag Fuß zu fassen. Die abgelaufene Spielzeit verlief schwierig, lediglich 106 Einsatzminuten stehen zu Buche.
Doch das ist für ihn abgehakt: "Ich bin mit dem Kopf hier und bereit, alles dafür zu investieren, dass ich mehr Spielzeit bekomme." Mit seiner Kopfballstärke, Übersicht und der Fähigkeit, auf dem Platz lautstark zu führen, bringt Milojevic das Rüstzeug für einen modernen Abwehrspieler mit. Und das große Ziel: "Für mich ist die Premier League die beste Liga der Welt, dort eines Tages zu spielen, wäre ein Traum."
Tormann der Zukunft
Paul Piffer, 19 Jahre alt und 1,88 Meter groß, gilt beim SCR Altach als Tormann der Zukunft. Seine Laufbahn begann beim FC Hard, über die Akademie Vorarlberg führte ihn der Weg 2023 ins Rheindorf, wo er mittlerweile knapp 50 Einsätze für die Juniors absolvierte und seit zwei Jahren fix zum Profikader zählt.

"In der Akademie stand noch der Spaß im Vordergrund, in Altach wurde es dann professioneller", erinnert er sich. Nach der Matura am PG Mehrerau stellte er sich voll auf den Fußball ein: "Man hat einen freien Kopf, weil nichts anderes dazwischen ist."
Während er in der Regionalliga als Stammkeeper gesetzt ist, wartet er in der Bundesliga noch auf sein erstes Spiel: "Irgendwann muss jetzt der nächste Schritt gelingen", weiß auch Piffer. Stärken sieht er vor allem im Spiel mit dem Ball, arbeiten möchte er noch an seiner Präsenz und Lautstärke im Coaching.
(VOL.AT)
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