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Die besten Sichtbarmacher: designforum zeigt "red dot" Preisträger

Ein kleines Auge flirrt über den Bildschirm. Über eine Weltkarte, versehen mit unendlich vielen Piktogrammen. Vom Logo des "studivz" bis zu kleinen Fernrohren. Wohin das Auge fällt, wird herangezoomt - in Alltagsszenen, ständig überwacht.

“Ein wichtiger Teil des Design ist das Sichtbarmachen von Dingen, die unsichtbar sind”, erklärte Vito Orazem vom internationalen “red dot design award” gegenüber der APA. Ab morgen, Freitag, bis zum 8. März sind die Preisträger 2008 im Wiener designforum zu sehen. Die Überwachungsweltkarte von Raul Mandru räumte den mit 10.000 Euro dotierten Junior Price ab.

Zum ersten Wien-Aufenthalt hat man nur “the best of the best” des Kommunikationsdesign mitgebracht: Schuhkartons mit Kofferfunktionen neben kartonierten Jeans-Verpackungen und humorigen Plakatserien. Wandgemälde aus Tesa-Klebeband, fein gearbeitete Magazine und Programmhefte oder auf Gebäuden geschickt versteckte Buchstaben zieren meist als Originale, selten als Fotografien den Raum. Aus 5.885 Einsendungen aus 39 Ländern erhielten 343 Arbeiten aus dem Kommunikations-Design einen “red dot” für Exzellenz, 38 wurden als “best of the best” ausgezeichnet. Hier ist die Qualität der goldenen Imprägnierung des Papiers genauso von Belang wie die Originalität des Motivs oder der Geschäftserfolg.

“Design passiert immer an der Grenze von Kreativität und Marktbedingungen”, so Orazem. Diese Kombination sei in den meisten Fällen eine Gruppenleistung. Erstmals hat man 2008 daher auch einen Sonderpreis für die beste Design-Agentur ausgeschrieben, den im ersten Jahr die Stuttgarter Agentur “Strichpunkt” für sich entscheiden konnte. Eine Sonderschau zeigt in einer Hälfte des Ausstellungsraumes Arbeiten aus den zwölf Jahren ihres Bestehens – in metallene Spinte gehängt, können die aufwendigen Kalender, Programmhefte der Stuttgarter Oper oder die – zumindest für ihr Design – gerühmten Geschäftsberichte der Fluglinie Air Berlin bestaunt werden.

Während die Besten der Besten im designforum im Museumsquartier zu Gast sind, wird weiter westlich kräftig an einem neuen Standort des designforums gebaut. Im Herbst 2009 eröffnet im Rahmen der neuen Fachhochschule Dornbirn das “designforum Vorarlberg”, um den Anschluss an die lokalen Szenen in ganz Österreich zu sichern.

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