Dabei haben sich an der Ausschreibung 2009 in Summe 484 Einreicher mit 1.600 Plakaten beteiligt. Eine Fachjury wählte davon 100 Exemplare aus, von denen 65 aus Deutschland, 31 aus der Schweiz und nur 4 aus Österreich stammen. Diese eklatante Unterrepräsentierung der Alpenrepublik liege nicht an den Kreativpersonen, sondern an den Strukturen, gab Kurator Peter Klinger im APA-Gespräch zu bedenken. Eröffnet wird die Schau heute, Dienstag, Abend.
Viele der Agenturen in Österreich würden erst gar nicht einreichen, weil der Wettbewerb auf einem brancheninternen Punkteranking nicht sehr hoch gelistet sei. Und so sind überproportional viele Werke aus den Nachbarländern im MAK vertreten. Dabei zeige sich eine klare Entwicklung weg vom typographischen Experiment, so Klinger: “Heuer geht der Trend eindeutig in Richtung Bildkraft.”
Plädoyer für wildes Plakatieren
Deshalb findet sich im MAK ein im Wortsinn buntes Kompendium an teils humorvollen Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Themen, grafischen Experimenten und klassischen Veranstaltungsankündigungen, die oftmals mit den Wechselspiel aus menschlichem Gesicht und architektonischen Elementen arbeiten. Dabei sind die Exponate nicht nur stupide an den Wänden der Ausstellungshalle platziert, sondern auf von Studierenden der Hochschule für Gestaltung in Offenbach kreierten weißen Kuben und Prismen.
Aus Anlass der Schau hielt MAK-Direktor Peter Noever am Dienstag vor Journalisten ein Plädoyer für das freie, wilde Plakatieren, das gerade in Wien eingeschränkt werde: “Freies Plakatieren ist ein wesentlicher Punkt in der Geschichte des Plakatierens.” Schließlich sei ein Plakat ein direktes, heißes und nicht notwendigerweise kommerzielles Medium, das nicht durch Monopolisierung und Beschneidung der möglichen Flächen beschränkt werden dürfe.
Eröffnung Dienstag, 23. November 2010, 20.00 Uhr
Ausstellungsort MAK-Ausstellungshalle
Stubenring 5, Wien 1
Ausstellungsdauer 24. November 2010 9. Jänner 2011
Öffnungszeiten Di MAK NITE 10.0024.00 Uhr
MiSo 10.0018.00 Uhr, Mo geschlossen
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