“Es darf keinen Zwang zur Aufgabe einer Staatsangehörigkeit geben”, sagte der TGD-Vorsitzende Kenan Kolat am Dienstag in Berlin. Den Jugendlichen solle selbst die Entscheidung überlassen werden, ob sie eine Staatsangehörigkeit aufgeben wollen. Kolat appellierte an die Bundesregierung in Berlin, hier eine Lösung herbeizuführen.
Der Vorsitzende des Bundesverbands Türkischer Studierendenvereine, Serdar Yazar, sagte: “Wir sind Deutsche und Türken. Die Frage nach der Identität erfordert kein Entweder-oder.” Die Unterschiede zwischen Deutschland und der Türkei würden immer geringer. In den Sozialwissenschaften seien multiple Identitäten längst der Normalfall; dem müsse auch die Politik folgen.
Seit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 erhalten in Deutschland geborene Kinder von Ausländern automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft. Wenn sie 18 Jahre alt sind, müssen sie sich allerdings entweder für die deutsche oder die Staatsbürgerschaft ihrer Eltern entscheiden. Für die seit 2000 geborenen Doppelstaatsbürger beginnt damit die Optionspflicht im Jahr 2018. Die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts enthielt jedoch auch eine Übergangsregelung, wonach auf Antrag auch ausländische Kinder unter zehn Jahren zusätzlich den deutschen Pass erhalten konnten. Laut Kolat sind daher in diesem Jahr die ersten 3.300 Jugendliche von der Optionspflicht betroffen.
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