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Deutschland: Rekordpreise an Zapfsäulen

Die Benzinpreise in Deutschland haben am Donnerstag neue Rekordhöhen erreicht. Unter der Führung der Aral erhöhten die großen Markenanbieter die Preise um rund vier Cent je Liter.

Damit mussten die Autofahrer im bundesweiten Durchschnitt ungefähr 1,18 Euro für einen Liter Superbenzin bezahlen, zwei Cent mehr als am Montag. Normalbenzin kostet etwa 1,16 Euro und Diesel 94 bis 95 Cent je Liter.

Sprecher der Mineralölunternehmen begründeten die Preissteigerung vor allem mit den historischen Höchstständen am europäischen Benzinmarkt in Rotterdam. Eine Tonne Normalbenzin kostet dort über 422 Dollar, das ist deutlich mehr als jemals zuvor. Allein von Dienstag auf Mittwoch legte der Preis um zehn Dollar je Tonne zu. Auch Rohöl ist mit mehr als 34 Dollar für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent sehr teuer. Zudem sei der Euro in den vergangenen Wochen schwächer geworden und wirke nicht mehr so entlastend wie noch zu Beginn des Jahres.

Die Großhandelspreise für Benzin steigen gegenwärtig stärker als der Rohöl-Preis, weil die USA vermehrt europäisches Benzin kaufen. Bereits seit dem Jahr 2000 ist regelmäßig im Frühjahr zu beobachten, dass die US-Raffineriekapazitäten nicht ausreichen, um den eigenen Bedarf zu decken. Die USA haben in den vergangenen Jahren ihren Benzinimport von fünf auf zehn Prozent des eigenen Verbrauchs verdoppelt.

Diese Entwicklung wird sich nach Ansicht des Hamburger Energie- Informationsdienstes EID auch in Zukunft fortsetzen. „Wir kommen in einer Studie zu dem Ergebnis, dass sich die Benzinimporte der USA in den nächsten zehn Jahren verdoppeln dürften und damit weiterhin das deutsche und europäische Benzinpreisniveau nach oben beeinflussen“, sagte EID-Herausgeber Heino Elfert.

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