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Deutschland jubelt dank spätem Ausgleich über den Gruppensieg

©APA
Füllkrug gleicht per Kopf in der Nachspielzeit aus, mit dem 1:1 sind die Deutschen Gruppensieger und die Schweizer als Zweiter ebenfalls fix im Achtelfinale. Platz drei in der Gruppe geht an Ungarn.

Schweiz - Deutschland

Letzter Spieltag in der Gruppe A, in den beiden zeitgleichen Partien zwischen der Schweiz und Deutschland sowie Schottland gegen Ungarn ging es um den Gruppensieg bzw. ein weiteres fixes Ticket für das Achtelfinale.

Die Ausgangslage war wie folgt: Deutschland hielt nach zwei Partien beim Punktemaximum, ein Zähler genügte bereits zum Gruppensieg. Die Schweizer hatten vier Punkte auf dem Konto, standen bereits mit einem Bein im Achtelfinale und mit einem Sieg gegen die DFB-Elf könnten die Eidgenossen dem heutigen Gegner den Gruppensieg entreißen.

Julian Nagelsmann schickte zum dritten Mal in Folge die exakt gleiche Startelf auf den Rasen, die sich ja bisher so erfolgreich präsentiert hatte. Deutschland hatte zu Beginn deutlich mehr vom Spiel, versuchte Druck auf die Schweizer auszuüben. In der 17. Minute zappelte die Kugel hinter Sommer in den Maschen, der Jubel der Fans hielt allerdings nicht lange. Denn der VAR schaltete sich ein und schickte den Referee an die Seitenlinie. Schiedsrichter Orsato erkannte in der Mitte auf Foulspiel von Jamal Musiala und so zählte der Treffer nicht.

Ndoye bringt „Nati“ in Front

Mit dem ersten Torschuss gingen auf der anderen Seite aber die Eidgenossen in Front. Nach Balleroberung bediente Freuler im Zentrum Ndoye und dieser bezwang Neuer zum 1:0 für die „Nati“ (29.). Es war ein Wirkungstreffer, die Deutschen lagen erstmals beim Heimturnier zurück und beinahe hätte Ndoye nur wenig später nachgedoppelt, der nächste Abschluss des Torschützen ging nur knapp am Pfosten vorbei.

Vier Minuten vor der Pause hatte Rüdiger eine gute Chance auf den Ausgleich, dem Innenverteidiger missglückte ein Kopfball in aussichtsreicher Position allerdings völlig und so ging es mit der knappen Führung für die Schweizer in die Pause.

Die Deutschen verstärkten nach Wiederbeginn ihre Offensivbemühungen und dies resultierte in Minute 50 zur ersten guten Chance nach dem Seitenwechsel. Musiala zog ab, der Schuss fiel aber etwas zu zentral aus und so konnte Sommer abwehren. Weiterbin blieb die Schweiz aber ein überaus lästiger und unangenehmer Gegner, verteidigte gut und versuchte gleichzeitig dennoch weitere offensive Nadelstiche zu setzen.

Es lief die 70. Minute, da setzte Wirtz zu einem Solo an, passte zurück auf Kimmich. Der Bayern-Star zögerte einen Moment und deshalb wurde sein Schuss von Akanji abgeblockt. Es lief bereits die Schlussphase, da gelang den Schweizern aus einem Konter die vermeintliche Entscheidung, Vargas hatte getroffen. Die Fahne des Assistenten ging allerdings nach oben, der Angreifer war den Schritt vorne, die Entscheidung war korrekt.

Auf der anderen Seite kam Havertz nach einem Corner zum Kopfball, traf diesen aber nicht sauber, dennoch touchierte die Kugel noch die Oberkante der Latte. Danach waren wieder die Eidgenossen an der Reihe, Xhaka zwang Neuer mit einem herrlichen Distanzschuss zu einer Glanzparade, der Routinier hielt seine Mannschaft damit im Spiel.

Füllkrug in der Nachspielzeit

Und tatsächlich, Deutschland gelang in der Nachspielzeit doch noch der Ausgleich. Raum schlug eine Flanke ins Zentrum, wo Füllkrug per Kopf zur Stelle war und den Ball versenkte. Das 1:1 war gleichzeitig auch der Endstand in dieser wirklich abwechslungsreichen Partie, dank des späten Treffers des BVB-Stürmers retteten die Deutschen auch den Gruppensieg, während die Schweizer als Tabellenzweiter ebenfalls sicher im Achtelfinale steht.

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Schottland - Ungarn

Sowohl Schottland als auch die Ungarn durften sich vor dem abschließenden direkten Aufeinandertreffen noch Hoffnungen auf ein Achtelfinalticket machen, beide brauchten dafür aber unbedingt einen vollen Erfolg.

Es entwickelte sich eine umkämpfte Partie, die aber auf überschaubarem Niveau war. Spielfluss kam kaum auf, viele Fouls sorgten für Unterbrechungen. Höhepunkte blieben Mangelware, die beste Gelegenheit in den ersten 45 Minuten hatten die Ungarn, Orban setzte einen Kopfball nach Szoboszlai-Freistoß allerdings über den Kasten (41.). Folgerichtig lautete der Halbzeitstand in Stuttgart 0:0.

20 Minuten nach der Pause waren es wieder die Magyaren, die eine nennenswerte Aktion vorfanden. Wieder war es eine Standardsituation, Dardai konnte einen Kopfball nicht im gegnerischen Tor unterbringen.

Sorgen um Varga

In Minute 68 wurde es dann richtig still im Stadion, der schottische Schlussmann Gunn krachte mit dem ungarischen Angreifer Varga zusammen.  Der Ungar blieb liegen und es war schnell klar, dass hier leider etwas Gröberes passiert sein musste. Teamkollegen schirmten ihren verletzten Mitspieler mit Decken ab, Sanitäter eilten mit einer Trage zum 29jährigen. Unter großem Applaus wurde Varga nach einigen Minuten abtransportiert, in weiterer Folge war es schwer, sich auf das Geschehen auf dem Platz zu konzentrieren, die Sorgen um das Wohlbefinden des verletzten Varga überwiegten selbstverständlich. An dieser Stelle gehen natürlich auch unsere besten Wünsche in Richtung Varga, der laut ersten Berichten beim Abtransport immerhin ansprechbar gewesen sein soll.

Später Siegtreffer

Danach nahm die Partie aber richtig Fahrt auf, plötzlich kamen beide Teams zu Chancen. Aber Csoboth scheiterte an der Stange, auf der Gegenseite rettete Gulacsi gegen Hanley. In der zehnten Minute der Nachspielzeit sollte dann aber doch noch der entscheidende Treffer fallen. Da beide Mannschaften auf Sieg spielten, fanden die Ungarn nach einer schottischen Ecke beim Konter viel Platz vor, Sallai kam über die rechte Seite, spielte zu Csoboth und der eingewechselte Akteur erzielte den späten und umjubelten Siegtreffer der Magyaren.

Damit rückt Ungarn auf Platz drei in der Tabelle und muss nun abwarten, ob dies zum Aufstieg in die K.O.-Runde als einer der vier besten Drittplatzierten reichen wird. Für die „Bravehearts“ und deren stimmungsvolle Fans ist die Europameisterschaft damit vorzeitig beendet.

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