Im Sog der weltweiten Krise werde die Wirtschaftsleistung um zwei Prozent schrumpfen, sagten die Forscher in ihrer am Mittwoch vorgelegten Studie voraus. Das RWI revidierte seine frühere Prognose von plus 0,7 Prozent kräftig nach unten.
Das Essener Institut ist damit wesentlich skeptischer als viele andere Forscher, die von einem Minus von rund einem Prozent ausgehen. Die Bundesbank erwartet einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,8 Prozent. Dies wäre das schlechteste Ergebnis seit 15 Jahren.
Seinen wachsenden Pessimismus begründet das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) vor allem damit, dass sich die Finanzmarktkrise weitaus stärker auf die Weltwirtschaft auswirke als zuvor absehbar. Die Konjunktur werde sich erst Ende nächsten Jahres erholen.
“Insbesondere dürfte sich der Export im kommenden Jahr deutlich abschwächen, gleichzeitig Beschäftigung und Staatseinnahmen sinken”, erklärte RWI-Konjunkturchef Roland Döhrn. Damit blieben auch die Absatzerwartungen der Firmen ungünstig. Die gestiegenen Finanzierungskosten wirkten als zusätzlicher Hemmschuh für Investitionen: “Alles in allem erwarten wir, dass die Ausrüstungsinvestitionen im Durchschnitt des kommenden Jahres um zehn Prozent sinken. Das zieht auch die Bauinvestitionen nach unten.”
Die Essener Forscher rechnen zudem wegen der drastisch gefallenen Rohstoffpreise mit einem kräftig nachlassenden Preisdruck. Für 2009 erwartet das RWI eine Inflationsrate von 0,9 Prozent. Damit wäre das Teuerungsniveau nicht einmal halb so hoch wie von der Europäischen Zentralbank mittelfristig angepeilt.
Die fallenden Preise werden dem RWI zufolge den Verbrauchern mehr Geld im Portemonnaie belassen, so dass sich die verfügbaren Einkommen bis Mitte 2009 verbessern werden und den Konsum stützen. Die Lage am Arbeitsmarkt werde sich allerdings nächstes Jahr eintrüben und somit auch den Konsum belasten. Das Institut rechnet damit, dass die Arbeitslosenquote von 7,5 in diesem Jahr auf 7,9 Prozent 2009 steigen wird und die Zahl der Arbeitslosen im Jahresschnitt um 175.000 zunimmt.
Die Forscher erwarten vor diesem Hintergrund, dass der private Verbrauch im nächsten Jahr um 0,3 Prozent zurückgeht. Der Staatskonsum werde hingegen wegen der beschlossenen Investitionsprogramme in der Krise um 2,1 Prozent anziehen.
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