AA

Deutschland: Doppelstaatsbürgerschaft soll erleichtert werden

SPD-Innenpolitiker wollen Einwanderer-Kindern in Deutschland dauerhaft eine doppelte Staatsbürgerschaft ermöglichen. Der Vorsitzende des Innenausschusses im Deutschen Bundestag, Sebastian Edathy, sagte gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe): "Die Türkischen Verbände haben völlig Recht damit, dass die Optionspflicht für junge Erwachsene mit Doppelpass dringend auf den Prüfstand gehört."

Er könne sich nicht vorstellen, dass in den kommenden Jahren allen Ernstes Hunderttausende junge Erwachsene zwangsausgebürgert werden sollten. “Ich kann die Union nur dringend auffordern, ihre Blockade in dieser Frage aufzugeben”, sagte Edathy.

Auch der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz, plädierte in der “NOZ” dafür, das Optionsmodell “lieber heute als morgen” abzuschaffen. Entsprechende Forderungen der Türkischen Gemeinde lägen “voll auf der Linie der SPD-Fraktion”.

Seit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 erhalten in Deutschland geborene Kinder von Ausländern automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft. Nach dem Optionsmodell müssen sich junge Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft zwischen 18 und 23 Jahren für den deutschen oder den ausländischen Pass entscheiden. Für die seit 2000 geborenen Doppelstaatsbürger beginnt damit die Optionspflicht im Jahr 2018. Die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts enthielt jedoch auch eine Übergangsregelung, wonach auf Antrag auch ausländische Kinder unter zehn Jahren zusätzlich den deutschen Pass erhalten konnten. Daher sind in diesem Jahr die ersten 3.300 Jugendlichen von der Optionspflicht betroffen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Politik
  • Deutschland: Doppelstaatsbürgerschaft soll erleichtert werden