Deutscher Ex-SS-Mann wegen Mordes vor Gericht
Zumindest am ersten Prozesstag werde Boere im Gerichtssaal geschützt hinter Panzerglas sitzen, sagte ein Sprecher des Aachener Landgerichts am Dienstag. Ein Sondergerichtshof in Amsterdam hatte den in Eschweiler bei Aachen lebenden Mann 1949 in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Die später in lebenslange Haft umgewandelte Strafe hatte er wegen eines Verfahrensfehlers nie verbüßt. Trotz einer schweren Herzerkrankung hatte das deutsche Bundesverfassungsgericht den jetzt beginnenden Prozess in Aachen zugelassen.
Boere war als Sohn eines niederländischen Vaters und einer deutschen Mutter in Deutschland geboren worden, aber in den den Niederlanden aufgewachsen. Er soll dann im Krieg Mitglied des holländischen “Sonderkommandos Feldmeijer” gewesen sein, das auf deutschen Befehl in den besetzten Niederlanden mutmaßliche Widerstandskämpfer tötete. Die Anklage wirft Boere vor, im Rahmen der Aktion unter dem Decknamen “Silbertanne” drei Männer erschossen zu haben. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem zählte Boere zu den zehn meistgesuchten Nazi-Kriegsverbrechern.
13 Verhandlungstage sind geplant. Ob sich der in einem Altersheim lebende Mann selbst äußern wird, konnte das Gericht vor Prozessbeginn nicht einschätzen. Es gebe einen noch lebenden Zeugen, der bei Bedarf geladen werde. Wegen seiner angeschlagenen Gesundheit werde der Angeklagte vor Beginn jedes Prozesstages ärztlich untersucht.
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