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Deutscher Ex-Bundespräsident erhielt Rückendeckung von seiner Frau

Bettina Wulff ist Zeugin im Korruptionsprozess gegen Christian Wulff.
Bettina Wulff ist Zeugin im Korruptionsprozess gegen Christian Wulff. ©EPA
Im Korruptionsprozess gegen den deutschen Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff hat seine Ehefrau Bettina ihrem Mann Rückendeckung gegeben. Die 40-Jährige, die inzwischen getrennt von Wulff lebt, bestätigte die gute Freundschaft ihres Mannes zu Filmfinancier David Groenewold.

Sie berichtete am Donnerstag als Zeugin im Landgericht Hannover über die Umstände eines umstrittenen Oktoberfest-Besuchs 2008 in München. Bettina Wulff hatte ihren Mann 2008 zum Münchner Oktoberfest begleitet, Groenewold übernahm dabei einen Teil der Kosten für Hotel und Bewirtung. Wulff setzte sich als niedersächsischer Ministerpräsident später schriftlich bei Siemens für eines von Groenewolds Filmprojekten ein, wie er selber bei Prozessbeginn berichtete.

Zwischenfazit am kommenden Donnerstag

Deswegen wirft ihm die Staatsanwaltschaft Vorteilsannahme vor. Beim nächsten Prozesstag am kommenden Donnerstag will Richter Frank Rosenow ein Zwischenfazit ziehen. Mit Spannung wird erwartet, ob der Prozess danach noch wie bisher geplant bis April weitergehen wird.

Freundschaftliches Verhältnis

Die Vernehmung von Bettina Wulff war nach rund einer Stunde beendet. Zu Beginn nahm die 40-Jährige auf Nachfrage des Richters auch Stellung zum aktuellen Stand der Beziehung zu ihrem Mann. “Wir haben ein sehr freundschaftliches Verhältnis, wir sehen uns regelmäßig”, sagte sie.

Idee entstand im Hause Wulff

Bettina Wulff berichtete, die Idee zum Wiesn-Besuch sei bei einem Besuch von Schauspielerin Maria Furtwängler und Groenewold bei den Wulffs zu Hause in Hannover entstanden. “David hat vorgeschlagen, er würde uns gerne einladen”, sagte die PR-Beraterin.

Von der Idee zum offiziellen Termin

Aus der privaten Idee sei später ein offizieller Termin geworden. Ihrem Mann habe am Herzen gelegen, mit Furtwängler beim Oktoberfest über ihren Einfluss auf die “Tatort”-Drehbücher zu reden, “dass man vielleicht das Land Niedersachsen auch ein bisschen freundlicher darstellen könnte da”. Die Episoden seien immer “so düster” gewesen. Außerdem habe ihr Mann mit Verleger Hubert Burda über Medienpolitik reden wollen. (APA/dpa)

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