Eine Genossenschaft wolle solche Anlagen aufgrund zurückgehender Fangerträge bauen lassen. Mehr als 100 Wasserfahrzeuge beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter an der Protestaktion. "Netzgehege zur Felchen-Zucht sind eine schlechte Zukunftsvision für den Bodensee", sagte Elke Dilger von den badischen Berufsfischern.
See wird sauer
Der Fang des beliebten Speisefischs sei mittlerweile ein schwieriges Unterfangen, etwa aufgrund von "Nährstoffmangel im immer sauer werdenden See", hieß es. Deswegen würden immer mehr Felchen aus dem Ausland importiert.
Ihre Ablehnung begründeten die Fischer mit der Befürchtung vor einer Übertragung von Krankheiten auf Wildtiere und die Verunreinigung des Bodensees, der auch als Trinkwasserspeicher für rund vier Millionen Menschen dient. Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) schließe Netzgehege explizit aus. Für noch mehr Sicherheit forderten die Fischer ein gesetzliches Verbot.
Aufbau nur mit Fischern
Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) zeigte sich gegenüber dem Vorhaben der Genossenschaft nicht ablehnend: "Aquakulturen können ein Weg sein, um unter Einhaltung höchster Umweltstandards hochwertigen, regionalen Speisefisch zu erzeugen", sagte er. Das bayerische Landwirtschaftsministerium dagegen wolle den Aufbau und Betrieb einer solchen Anlage nur gemeinsam mit den Fischern umgesetzten - diese seien aber dagegen.
(APA)
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