Damit seien Gespräche im GSM-Netz besser gegen mögliches Abhören gesichert. Die Deutsche Telekom sei der erste Mobilfunkanbieter in Deutschland, der die Technik landesweit einsetze. Bis zum Jahreswechsel solle die Umstellung, für die 30.000 Handy-Basisstationen aufgerüstet werden, über die Bühne gehen.
Sprachverschlüsselung unsicher
Im UMTS- und LTE-Netz, auf dem in erster Linie Daten übertragen werden, seien ähnlich starke Verschlüsselungen bereits in Einsatz. Die bisher auf dem GSM-Netz eingesetzte Sprachverschlüsselung gilt seit Jahren als unsicher. Kundigen Hackern ist es ein leichtes, den alten Standard A5/1 mit entsprechend rechenstarken Computern zu überlisten und unbemerkt Gespräche zu belauschen.
Vertrauen durch NSA-Affäre stark gelitten
Weiterer Auslöser für die Einführung der neuen Verschlüsselung sind die Enthüllungen über die weitreichenden Schnüffeleien des US-Geheimdienstes NSA. “Das Vertrauen der Menschen in Telekommunikation und Internet hat durch die NSA-Affäre in den vergangenen Wochen stark gelitten”, sagte der für Datenschutz zuständige Telekom-Vorstand Thomas Kremer. Der Konzern tue alles, um mehr Sicherheit zu bieten. Die bessere Verschlüsselung von Mobilfunkgesprächen sei dafür ein wichtiger Schritt, ergänzte der frühere ThyssenKrupp-Manager.
Per Kabel Aufenthaltsorte von Mobilfunknutzern
Ob mit der neuen Technologie Handynutzer vor den großen Ohren der NSA sicher sind, ist offen. “Wir wissen nicht, mit welchen Techniken die NSA arbeitet”, sagte ein Konzernsprecher. Einen neuen Einblick in das Vorgehen der amerikanischen Schnüffler gewährte vorige Woche die “Washington Post”. Demnach hat der Geheimdienst Zugriff auf Kabel, die Handynetze über Landesgrenzen hinweg miteinander verbinden. Damit werden die Aufenthaltsorte von Mobilfunknutzern rund um den Globus gesammelt.
Vertrauen der Nutzer wiederherstellen
Die stärkere Handy-Verschlüsselung ist nicht die erste Aktion, mit der das DAX-Unternehmen das Vertrauen der Nutzer in das Internet wiederherstellen will. Beispielsweise sollen nach dem Willen der Telekom Internet-Übertragungen, deren Sender und Empfänger in Deutschland sitzen, auch in den Landesgrenzen bleiben. Derzeit werden die Datenpakete manchmal aus Kostengründen über das Ausland geleitet.
Internet-Surfer werden nichts merken
In einem zweiten Schritt soll die Vermittlung auf den Schengen-Raum ausgeweitet werden. Internet-Surfer werden davon nichts merken: Die Nutzung von populären Dienste wie Facebook oder Google soll wie bisher möglich sein. (APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.