Deutsche Politiker wollen FPÖ-Kandidaten Hofer verhindern

Die deutsche Bundesregierung will sich zwar offiziell zum Sieg Norbert Hofers nicht äußern, wie “zeit.de” berichtet. “Innenpolitische Entwicklungen eines Nachbarstaates” würden nicht kommentiert, so eine Sprecherin der Regierung nach Hofers Wahltriumph in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl. Und trotzdem – führende deutsche Politiker mischen sich in den Austro-Wahlkampf ein. Den Auftakt machte immerhin der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD), der an die “demokratischen Parteien” in Österreich appellierte, sich in der Stichwahl hinter Alexander van der Bellen zu stellen.
Die SPD-Generalsekretärin Katarina Barley beschwört indes die Sozialdemokratie: Diese würde sich “mit Haltung und vernünftigen Argumenten gegen Angstparolen der Rechten in Deutschland stellen und in Europa insgesamt”.
“Gaga-Forderungen”
Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner bezeichnete den Erfolg Hofers als “Weckruf für Europa”. Er warnte davor, Rechtspopulisten nachzueifern. Denn “rhetorische Anbiederung oder gar das Kopieren von deren Gaga-Forderungen” mache “Rechtsaußen” erst richtig stark. Auf Twitter wird Stegner noch deutlicher: “Wer in den Misthaufen greift, riecht selbst”. Er fordert “Klare Linie+Konsequenz gegen rechte Demokratiefeinde”.
Was Österreich und andere Wahlen lehren:
Wer in den Misthaufen greift, riecht selbst.
Klare Linie+Konsequenz gegen rechte Demokratiefeinde!— Ralf Stegner (@Ralf_Stegner) 27. April 2016
Simone Peter, Chefin der deutschen Grünen, sieht es auch in Deutschland als “Problem”, dass die Wähler “das Original wählen”. Mit einer Wahl Van der Bellens lasse sich dies aber noch abwehren.
AfD ist entzückt
Doch andernorts herrscht in Deutschland durchaus Freude über den FP-Wahlsieg – etwa bei der Schwesterpartei AfD. Diese gratulierte umgehend, und will sich den Triumph zum Vorbild nehmen.