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Deutsche Narren trotzen Regen und Kälte

Über zwei Millionen Narren trotzten dem strömenden Regen und ließen ihrer Feierlaune am Rosenmontag freien Lauf.

In Köln, Düsseldorf, Mainz und Stuttgart schunkelten sich die bunt kostümierten Jecken warm und jubelten vor allem den zahlreichen Motivwagen zu. Diese nahmen nicht nur die Arbeit der Großen Koalition in Berlin oder den Ausgang der Landtagswahl in Hessen aufs Korn. Auch die geplante Schließung des Nokia-Werks in Bochum oder der drohende Klimawandel wurden thematisiert.

Als erste machten sich gegen 10.30 Uhr die mehr als 10.000 Aktiven des Kölner Zuges unter dem Motto “Jeschenke för Kölle – uns Kulturkamelle” auf den 6,5 Kilometer langen Weg durch die Innenstadt. Um 11.11 Uhr setzte sich der närrische Lindwurm in Mainz in Bewegung, und um 12.35 Uhr starteten auch die Düsseldorfer Festwagen auf ihren Zugweg. Zwischen Bodensee und Schwarzwald waren die Hochburgen der schwäbisch-alemannischen Fasnet seit der Früh wieder fest in der Hand von Hexen, Hansele und Federhannes. Bis auf vereinzelte Schlägereien verlief der Rosenmontag laut Polizei friedlich.

In Köln hatten sich die Wagenbauer den verschiedensten Themen aus Politik und Wirtschaft gewidmet: So war Bundeskanzlerin Angela Merkel als «Miss Erfolgreich» zu sehen, die sich zu Auslandsreisen verabschiedet und die SPD-Politiker Kurt Beck und Frank-Walter Steinmeier mit der Koalitionskrise zurücklässt. Innenminister Wolfgang Schäuble überwachte auf einem Wagen im “Fachbereich Intimes” gar ein Liebespaar im Schlafzimmer. Und eine Heuschrecke mit Nokia-Handy machte sich unter dem Motto “Die Karawane zieht weiter” auf einem Kamel davon, das Geldscheine im Maul trug.

Vor schätzungsweise 1,2 Millionen Narren bahnten sich rund 100 Fest-, Prunk- und Persiflagewagen und 124 Musikkapellen ihren Weg durch Köln – bewaffnet mit mehr als 150 Tonnen Süßigkeiten.

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