Der wohl eigenartigste Kater Vorarlbergs

Der Bengal-Kater Bhandari aus Gaißau sorgt mit einer ungewöhnlichen Vorliebe für Aufmerksamkeit.
Er spielt seit Jahren ausschließlich mit Babyschnullern – über 2.000 Stück hat er bereits verbraucht. Ein ungewöhnliches Hobby mit Folgen für das Haushaltsbudget. Warum der exotische Bengal-Kater nur eine ganz bestimmte Schnuller-Marke akzeptiert und wie viel Geld für seine außergewöhnliche Leidenschaft schon draufging.
Ein ganz besonderer Fetisch
In einem liebevoll geführten Haus in Gaißau lebt ein ganz besonderer Kater: Bhandari, ein elfjähriger Bengal-Kater mit einem besonderen Fetisch – er liebt Schnuller. Nicht irgendwelche. Sondern ganz bestimmte: Silikonschnuller für 0 bis 6 Monate. "Er nimmt nur eine ganz bestimmte Marke", verrät seine Besitzerin Sigrid Ehrhardt schmunzelnd.
Video: Bhandari und Sigrid im Interview
"Wollte schon immer eine Katze, die mit Schnullern spielt"
Die Geschichte begann vor elf Jahren. Bhandari und sein Bruder wurden per Kaiserschnitt geboren und anschließend von Sigrid und ihrem Mann Thomas liebevoll mit der Hand aufgezogen. "Ich wollte immer schon eine Katze, die mit Schnullern spielt", gesteht sie und lacht. Darum habe sie dem Geschwisterpaar schon ganz früh Schnuller zum Spielen hingelegt: Die Geburtsstunde für Bhandaris endlose Schnuller-Liebe.

2000 Schnuller später – das teuerste Hobby einer Katze?
"Er hat sicher schon über 2000 Schnuller verbraucht", sagt Ehrhardt. Ein Doppelpack kostet mittlerweile acht Euro. "Und er spielt vielleicht fünf Minuten mit einem", erklärt sie. Das Spiel geht immer gleich: Sigrid wirft den Schnuller, Bhandari holt ihn, beißt darauf, bringt ihn zurück – und das Ganze beginnt von vorne. Bis der Schnuller kaputt ist.

Rechnet man grob, dann belaufen sich die Schnuller-Ausgaben über die Jahre auf rund 7.000 Euro, denn früher war ein Doppelpack Schnuller noch deutlich günstiger – "das wäre ein schöner Urlaub gewesen", lacht Sigrid.
Warum ausgerechnet Schnuller?
"Es ist das Reinbeißen", sagt Sigrid. "Er mag diesen Widerstand – es knackt richtig." Beißringe oder Spielzeug? "Haben wir probiert. Taugt ihm nicht." Seine Schnuller seien einfach die perfekte Kombination aus Nachgeben und Widerstand – genau das, was Bhandari liebt.

Bhandari füllt den Lochauer Schnuller-Baum
Besonders rührend ist die kleine Geste, mit der Bhandari seine Leidenschaft mit anderen teilt – zumindest symbolisch. "Ich habe einmal auf Facebook gefragt, ob jemand unbenutzte Schnuller übrig hat. Wir haben daraufhin einige Schnuller zugeschickt bekommen. Dann habe ich herausgefunden, dass mein Kater die gebrauchten Schnuller überhaupt nicht mag. Er nimmt wirklich nur neue", erinnert sich Sigrid. Also schenkte sie die Gebrauchten weiter – an den Schnuller-Baum nach Lochau. Das macht die Besitzerin bereits seit elf Jahren mit den Schnullern des Katers. So konnte sich Bhandari sogar schon eine Urkunde als großzügiger Schnuller-Spender verdienen.

"Er weiß nicht, dass er eine Katze ist"
Bhandari ist kein gewöhnlicher Kater. "Er weiß nicht, dass er eine Katze ist", sagt Sigrid mit einem Augenzwinkern. Gemeinsam mit seinem Bruder ist Bhandari mit dem Ehepaar aufgewachsen. "Er denkt, ich bin seine Mama, weil er seine nie richtig kennengelernt hat." Die Bindung zwischen den beiden scheint sehr vertraut.
Natürlich hat Sigrid auch versucht, ihm den Schnuller-Konsum abzugewöhnen. "Aber wenn er dich so traurig anschaut und miaut... das bringst du einfach nicht übers Herz." Heute wird der Schnuller-Verbrauch ein wenig reduziert – aber ganz aufhören? Undenkbar.

Elffache Katzenmama
Neben Bhandari leben noch zehn weitere Katzen bei den Ehrhardts – darunter Mischlinge, Britisch-Kurzhaar-Katzen und eine zweite Bengal-Katze. Doch Bhandari stiehlt allen die Show. Kein Wunder: Er ist nicht nur besonders, sondern auch besonders liebenswert.

(VOL.AT)
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