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Der verbotene Schnee

Mellau, Damüls - Weil Frau Holle mit ihrer weißen Pracht geizte, hielt sich der Genuss über die Skiverbindung von Damüls nach Mellau kurz nach deren Freigabe vor Weihnachten letzten Jahres in Grenzen.

Einige Skifahrer beklagten sich über Steine im Bereich nach dem Tunnelausgang auf Mellauer Seite. Zwischen 23. bis 26. Dezember musste das Übergangsstück von den Bergbahnen Mellau gesperrt werden. Dann halfen sich die Bergbahnen selbst. In der Nacht vom 26. bis zum 27. Dezember wurden Leitungen und Schneekanonen an die schneearme Stelle geschleppt und über Nacht eine Fläche von knapp 1000 Quadratmeter beschneit. Das Teilstück konnte am nächsten Tag wieder für die Skifahrer freigegeben werde. Das Problem: Man hätte dort nicht beschneien dürfen. Und: zufällig kontrollierte die Bezirkshauptmannschaft just an jenem Tag. „Wir geben das zu, ja“, äußerte sich ein zerknirschter Prokurist der Mellauer Bergbahnen, Tone Fink, gegenüber den VN. „Aber“, so Fink, „wir standen massiv unter Druck. Unermüdlich haben wir geschuftet, um die neue Skiverbindung in bestem Zustand zu präsentieren. Und dann ließ uns der Wettergott im Stich.“ Im Übrigen habe man für die Beschneiung das Wasser des 1993 für diesen Zweck genehmigten Teiches beim Wildgunten-Lift verwendet. „Aber natürlich war es nicht rechtens. Wir werden so etwas auch nicht mehr tun“, betont Fink. Im Übrigen sei man von der BH Bregenz nicht angezeigt, sondern um eine Sachverhaltsdarstellung gebeten worden. „Und wenn jemand angezeigt wird, dann sicher nicht der Betriebsleiter, sondern die Bergbahnen Mellau als Ganzes“, hält Fink anderslautenden Pressemeldungen entgegen.

Die BH prüft

Bei der Bezirkshauptmannschaft Bregenz bestätigte man gegenüber den VN die Vorfälle in Mellau. „Es gab zufällig dort an jenem Tag eine Kontrolle, wie wir sie stichprobenartig in Skigebieten machen“, erklärte der zuständige Sachbearbeiter. Die Beschneiung habe in einer dafür nicht ausgewiesenen Fläche stattgefunden. Auch der Wasserexperte sei mit einer Prüfung beauftragt. Der Strafrahmen für die Mellauer Bergbahnen bewegt sich zwischen einer Verwarnung bis zu einer Geldstrafe in der Höhe von 1000 Euro.

Verständnis

Solidarität für die Mellauer Kollegen gibt es aus Damüls. Wolfgang Beck von den Seilbahnen Damüls: „Wir wurden zwar erst nach Ende der Beschneiungsaktion aus Mellau informiert, aber ich habe natürlich Verständnis für die dort gesetzten Maßnahmen.“ Er sei überzeugt davon, dass es bald einen positiven Bescheid für die neue Beschneiungsanlage geben werde. „Denn dann kann auch dieser kritische Bereich beschneit werden und wir haben dieses Problem ab kommender Saison nicht mehr.“

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