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Der Ski von Cuche denkt mit

©EPA
Kennelbach - Der Kennelbacher Hersteller Head sorgt mit einem KERS-Ski für Furore.

Energie-Rückgewinnung ist nicht nur beim Hausbau oder in der Autoindustrie das Zauberwort. Auch die aktuellen Modelle von Skihersteller Head basieren auf einer neuen, revolutionären Technologie, die Energie-Rückgewinnung zum Ziel hat. Didier Cuche fuhr in der Kitzbühel-Abfahrt den Turbo-Ski – mit durchschlagendem Erfolg. “Da sind wir auf dem richtigen Weg,” freut sich Rennsportleiter Rainer Salzgeber.

Energie mit Schwung

Head arbeitet seit Jahren in Richtung “intelligentem Ski”. Man machte sich Gedanken, so Salzgeber, wie in einem Ski die Eigenschaften weich (für die Kurve) und hart (geradeaus) zu vereinen sind “In der Kurve muss der Ski weich und leicht zu fahren sein, am höchsten Druckpunkt sollte er dann wieder fest und steif werden.” Salzgeber erklärt das Head-Prinzip: “Ein Sensor nimmt von der Fibration Energie auf. Diese wird von einer Faser hinter der Bindung in einem Chip gespeichert. Wenn sich im Ski der höchste Druck aufbaut, also beim Schwung, wird die Energie abgegeben. Damit wird dann der Ski im hinteren Teil steifer, man bekommt aus der Kurve heraus eine bessere Beschleunigung.”

Nach dem KERS-Prinzip

Der Ski von Cuche denkt bei den Manövern praktisch mit – und die Technologie ist dem KERS-System in der Formel 1 nicht unähnlich. Salzgeber: “Im Rennsport zählt jede Hundertstelsekunde, das Material muss passen. Wir haben mit dem neuen Gerät im Rennsport nur gute Erfahrung gemacht.” Und zwar so gute, dass mittlerweile auch Bode Miller das Modell probierte – im Schladminger Nachtslalom. “Er kam damit sehr gut zurecht”, sagt sein Servicemann Guntram Mathis. “Bodes Teilzeiten waren extrem gut. Schade, der Fehler im zweiten Lauf hat ihm einen Spitzenplatz gekostet.” Miller wird weiter auf das verbesserte Modell vertrauen, auch bei den Winterspielen in Whistler Mountain.

Vonn und Co. testen

Auch die Topdamen des Skierzeugers sind bereits teilweise umgestiegen. Maria Riesch testete den KERS-Ski im Riesentorlauf, Lindsey Vonn hat sowohl den alten, als auch den neuen Typ im Einsatz. Salzgeber: “Sie will neben dem Prototyp auch das Vorgängermodell fahren, das überlassen wir ganz alleine ihr.” Der Name des neuen Geräts wird bis zur Präsentation bei der Sportartikelmesse ISPO am 7. Februar in München geheim gehalten. Head will künftig rund ein Viertel seiner Qualitätsski, die auf den Markt kommen, mit dem KERS-Effekt ausrüsten.

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