Drei Evolutionsbiologen von der Universität in Southampton wollen mit Hilfe eines Computermodells die Antwort auf die Frage geben, weshalb in der Natur die geschlechtliche Fortpflanzung dominiert. Ein im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlichter Artikel soll das Paradoxon der geschlechtlichen Fortpflanzung lüften. Insbesondere die Frage, warum die Männchen in der Praxis ohne unmittelbaren Nutzen mitgeschleppt werden, soll damit geklärt werden.
Dieses Phänomen wird in der Wissenschaft als “doppelter Aufwand für Männchen” bezeichnet. Nach den Ergebnissen von Patrick Doncaster und seinen Kollegen lasse sich dieses nicht mehr ohne deutliche Abstriche halten. Die britischen Forscher konstruierten ein theoretisches Modell, in dem zwei Arten, eine sich sexuell und eine sich asexuell fortpflanzende, um Lebensraum und Beute kämpften.
Das Ergebnis war verblüffend: die asexuelle Art breitet sich rascher aus als die sexuelle und besetzt ein größeres Territorium. Das Problem ist jedoch, dass sich die Nachkommen der asexuellen Art aber zu ähnlich sind. Sie entwickeln daher gegenseitige Rivalitäten um die gleichen Ressourcen und behindern sich in der Ausbreitung. Sexuelle Reproduktion hingegen lässt genetisch sehr verschiedene Nachkommen entstehen, die dementsprechend fähig sind, ein größeres Spektrum an Ressourcen zu benutzen. Daher konkurrieren sie weniger miteinander.
Bisher gab es keine schlüssige Erklärung dafür, warum ein Phänomen wie Sexualität überhaupt existiert. Die Forscher rätselten darüber, weil bei der wesentlich höheren und fehlerfreieren asexuellen Reproduktionsquote die Organismen rasch einen uneinholbaren Vorteil erlangen könnten. Die ungeschlechtliche Fortpflanzung kann im selben Zeitraum doppelt so schnell wachsen und daher im Kampf ums Dasein im Vorteil sein. Die bisherigen Studien besagten, dass der Aufwand der sexuellen Fortpflanzung langfristig mit der größeren genetischen Variationsbreite wettgemacht wird.
(Bild: APA)
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