Der schwierige Weg zum Life Ball-Styling
Für die wilden Kopfkreationen und gewagten Make-Ups ist der Life Ball bekannt. Doch heuer, zum zehnten Jubiläum, könnte es mit dem richtigen Styling etwas schwierig werden. Denn der Life Ball 2002 findet am kommenden Wochenende zum ersten Mal an einem Sonntag statt. Und da haben bekanntlich die Friseurstudios geschlossen. Sollte ein Stylist trotzdem geöffnet haben, könnten ihm satte Verwaltungsstrafen drohen.
“Öffnet ein Friseur sein Geschäft öffentlich an einem Sonn- oder Feiertag, dann verstößt er gegen einige Gesetze wie das Sonntagsruhetagsgesetz, das Arbeitsruhegesetz und das Arbeitszeitgesetz, wenn er Angestellte zu dieser Zeit beschäftigt“, erklärte Mag. Klaus Drössler, Geschäftsführer der Friseurinnung, im Gespräch mit der APA. Werde man dabei erwischt, müsse man mit Strafen bis zu 3.000 Euro rechnen, sagte Drössler.
„Die Höchststrafe werden aber eher Wiederholungstäter bekommen. In seltenen Fällen wird man verwarnt, aber man kann auch geringere Strafen erhalten“, so der Geschäftsführer. „Wenn ein Friseur für ein so genanntes Life Ball Opening groß Werbung macht, ist er nicht nur dumm, sondern auch fällig.“
In der Regel machen sich die Coiffeure mit Kunden, die unbedingt an einem Sonntag gestylt werden wollen, so genannte private Termine aus. „Da schließt der Friseur nur den vorangemeldeten Leuten auf, das ist keine Laufkundschaft“, so Drössler. Würden hier Kontrollen durch das Arbeitsinspektorat oder durch das Marktamt erfolgen, muss der Beamte unverrichteter Dinge wieder gehen. „Denn ein nicht öffentlich zugängliches Frisieren ist erlaubt“, erläuterte der Geschäftsführer.
Genauso sieht das bei den Haarkünstlern direkt am Life Ball im Rathaus aus: „Das ist eine geschlossene, messeähnliche Veranstaltung. Und es kommt öfter vor, dass bei so etwas ohne Konsequenzen frisiert wird“, so Drössler.
Will man, dass in ganz Wien die Friseure am Life Ball am Sonntag öffnen dürfen, müsste laut Drössler Bürgermeister Michael Häupl als Landeshauptmann einen entsprechenden Erlass erteilen. „Aber ich glaube nicht, dass das notwendig ist, da die bunten Hunde, die auf den Life Ball gehen, haben sich sicher schon vorher einen privaten Friseur gesichert. Die wissen ja, wie es geht“, meinte Drössler.
Redaktion: Bernhard Degen
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