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Der schüchterne Draufgänger

Manuel Honeck ist ein Jung-Fußballprofi mit Rhythmus und Melodie im Blut.

Manfred Honeck. Wer in der Kulturwelt kennt ihn nicht. Den berühmten Operndirigenten, der auf großen Bühnen dieser Welt den Taktstock schwingt. Manuel Honeck, den Sohn des Musikus, kennt man noch kaum. Doch der schüchterne 20-Jährige will alles daran setzen, dass man auch ihn bald kennt. Freilich nicht als Herr eines Orchestergrabens, sondern als Ensemble-Mitglied, das auf dem grünen Fußballrasen höchstpersönlich für rasanten Trommelwirbel sorgt.

Großer Einsatz

„Ich will bei der Austria zu Einsätzen kommen“, sagt er schüchtern im trauten Familienkreis. Auf der Terrasse des wunderschönen Eigenheimes der Großfamilie Honeck mit ihren sechs Kindern in Alt­ach. Er habe in Lustenau seine Chance bekommen. Darüber sei er froh, fügt der höfliche junge Mann noch an. Der Absolvent der Mehrerauer Fußballakademie (Maturaabschluss) entspricht in seinem Auftreten so gar nicht dem Prototyp eines jungen, draufgängerischen Fußball-Greenhorns. Und doch ist er Draufgänger durch und durch, wenn er auf dem Platz oft hoffnungslosen Bällen nachjagt, sich ohne Rücksicht auf Verluste den Gegnern entgegenwirft. Mit einem Einsatz und einem Willen, der die Austria-Verantwortlichen so sehr beeindruckte, dass sie ihm einen Vertrag gaben.

Vater gab den Segen

Mit 14 entschied sich, wohin die Reise des jungen Manuel gehen würde. „Da waren wir wallfahrten, haben uns lange unterhalten“, verrät Vater Manfred. Und erst als der Dirigent die Entschlossenheit seines Sprösslings spürte, gab er Grünes Licht. „Ohne die Einwilligung meiner Eltern wäre ich diesen Weg nicht gegangen“, sagt Manuel artig. Möglichkeiten hätte er auch andere gehabt. Er spielt schließlich Geige und Klavier. „Und singen konnte er als Kind auch wunderbar“, erzählt die Mutter. Die raue Welt des Fußballs hat Manuel schon Freud‘ und Leid beschert. Ers­teres als Goalgetter bei der Akademie (U 19), Letzteres mit einem Frustjahr bei Altachs Amateuren in der abgelaufenen Saison. „Da war ich nicht unbedingt ein Liebkind des Trainers.“ Sehr wohl aber vom Pfarrer der Lustenauer Erlöserkirche, Thomas Sauter. Bei dem absolvierte Manuel Honeck zur selben Zeit seinen Zivildienst als Meßmer.

Die große Chance

Was Manuel von Manuel jetzt fordert, ist klar. „Alles geben, meine Chance nützen – wenn sie kommt.“ Es ist wahrscheinlich, dass sie kommt. Denn, wenn die Austria derzeit ein Problem hat, dann im Angriff. Wo Manuel schon heute zum Auftakt gegen die Amateure von Austria Wien mit einem Einsatz rechnen darf. Vielleicht sogar schon von Beginn an.

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