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Der Postservice ist für Au unverzichtbar

Noch sind Postamt, Gemeindeamt und Tourismusbüro Au im gleichen Gebäude untergebracht.
Noch sind Postamt, Gemeindeamt und Tourismusbüro Au im gleichen Gebäude untergebracht.
Im Herbst will die Post in Au zusperren

Au. Noch diesen Herbst will die Post auch das Postamt in Au schließen. Bürgermeister Pius Natter hat dafür nicht viel Verständnis, weil das Amt in Au gut gewirtschaftet habe. Die Dienstleistung, die bisher von der Post erbracht wird, soll den Gemeindebürgern aber auf jeden Fall erhalten bleiben.

Bereits im Juli musste Bürgermeister Pius Natter die Gemeindevertretung darüber informieren, dass die Post beabsichtigt, auch das Postamt in Au zuzusperren. “Eigentlich verstehe ich das nicht ganz”, so der Bürgermeister im Gespräch. “Die Zahlen unseres Postamtes sind nicht so schlecht. Es kommt in der Berechnung der Post nur deshalb ein Minus heraus, weil österreichweite Gesamtkosten eingerechnet werden. Aus diesem Abgang – in der Abrechnung heißt das ,Shared-Service’ – wird Au ein Minus von 13.249 zugeschrieben. Das führt in Summe für unser Postamt zu einem Defizit von rund 10.000 Euro, obwohl das Amt in Au selbst positiv abschließt.”

Interessenten für Postpartnerschaft

Seit die Absichten der Post bekannt sind, befassen sich die Gremien der Gemeinde mit dem Thema. Bürgermeister Natter ist zuversichtlich, dass die Dienstleistungen der Post den Bürgerinnen und Bürgern von Au auch künftig zur Verfügung stehen. “Es gibt bereits zwei Interessenten für eine Postpartnerschaft, davon ist einer sehr interessiert. Auch die Gemeinde selbst kann sich vorstellen, das Postamt zu übernehmen. Allerdings müssen zuerst sämtliche Kosten bekannt sein, also auch Miete, Heizung usw. Wenn das bei Öffnungszeiten am Vormittag im Rahmen bleibt, wäre das eine denkbare Variante.” Das Thema Post steht jedenfalls auf der Tagesordnung der Sitzung des Gemeindevorstandes in der kommenden Woche.

Albert Beer, Mitglied im Gemeindevorstand und Chef von Installationen Beer, sieht die Situation zwiespältig. “Wir selbst als Unternehmen benötigen das Postamt eigentlich nicht, wir erhalten unsere Post vom Briefbot’ und geben ihm unsere Post gleich mit.” Er weiß aber, dass für viele Bewohner der Weg zur Post Tradition hat. “Besonders für die ältere Generation, die mit E-Mail und Handy noch nicht soviel anzufangen weiß, gehört die Post dazu.”

Dienstleistung soll bleiben

“Da werden wir in Au wohl kaum etwas dagegen tun können”, meint Marlene Rüf, Transporte Rüf, zur aktuellen Situation der Post in Au. “Wichtig ist, dass es Interessenten gibt, damit der Postbetrieb in unserer Gemeinde weiterläuft.” Sie bzw. das Transportunternehmen Rüf würden diese Dienstleistung sicher in Anspruch nehmen. “Wir frankieren unsere Briefe selbst und bringen sie täglich zur Post.”

Auch für Walter Lingg, Hotelier und Gemeindevertreter, ist entscheidend, dass die Dienstleistung im Dorf erhalten bleibt. “Ich gehe täglich zur Post, das liegt für mich am Weg, wenn ich aufs Tourismusbüro gehe. Für uns gehört es zum Service für die Gäste, dass wir ihnen die Gästekarten besorgen und da geht das in einem.” Die Zahlen und Berechnungen der Post AG kennt Walter Lingg nicht im Detail. “Deshalb kann ich auch nicht fundiert Stellung nehmen.”

Stellungnahmen

Marlene Rüf

Wenn statt des Postamtes eine andere Möglichkeit geboten wird, die Dienstleistungen der Post in Anspruch zu nehmen, dann nützen wir das sicher. Gegen die Schließung der Post können wir wenig unternehmen.

Albert Beer, Installationen

Wenn es das Postamt nicht mehr gibt, trifft das uns als Betrieb nicht so sehr wie Privatpersonen. Viel ärger wäre es, wenn bei der täglichen Zustellung der Post gespart würde. Das will ich aber nicht hoffen.

Walter Lingg, Hotel “Krone”

Wenn im Dorf eine Alternative gefunden wird, lässt sich die Schließung verkraften. Die Post sollte besser auf die geänderte Situation reagieren, etwa beim Porto für Massensendungen, wo es auch private Anbieter gibt.

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