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"Der Mondgartentraum"

"Ich liebe dich" oder die Dinge, die sich nicht sagen lassen...... Bilder der Lesung

„Ich liebe dich.“ Eine schlichte Feststellung, gelassen und mit ruhigem Blick ausgesprochen, so dass David es glauben konnte. Vielleicht ging es doch. Johanna seufzte. Nein, es ging ganz und gar nicht. „Ich liebe dich“- auf Hochdeutsch klang es aufgesetzt und fremd. Regelrecht theatralisch und ausgesprochen gestelzt. Und im Dialekt? „I liab di“, sagte sie laut, um den Klang auszuprobieren. Um Gottes Willen, das war ja noch schlimmer als erwartet. Lieber hätte sie sich die Zunge abgebissen.
„Wie war dein Tag?“, fragte Johanna ihn jedes Mal, wenn er von der Arbeit nachhause kam. „Ich liebe dich“, dachte sie insgeheim. (Auszug aus „Der Mondgartentraum“, Claudia Lampert,2007)

Mit diesen und weiteren Textauszügen beeindruckte die aus Vorarlberg stammenden Autorin Claudia Lampert, die bereits mit zwei Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, bei ihrer Lesung aus dem Roman „Der Mondgartentraum“ am vergangenen Freitag in der Bibliothek Frastanz.
Das Werk, das innert 13 Monate im Dezember 2007 erschienen war, beinhaltet die Geschichte eines Paares, das sich wie durch einen Zauber zueinander hingezogen fühlt, deren Liebe jedoch an ihrer Unaussprechlichkeit scheitert.
Die Zuhörer selbst zeigten sich mehr als nur beeindruckt, vor allem zeigten sie sich auch ab der Tatsache, wie viel Mühe und Glück dazu gehört, um überhaupt aus einem Manuskript ein marktfertiges Buch in der Hand zu haben, überrascht.
„Dieses Buch lebt von den einzelnen Worten, die immer wieder in Wortspielen enden, nicht aber von der Geschichte selbst“, beschreibt Lampert ihr fesselndes Werk und ergänzt: „dies ist keine wahre, aber eine ganz ehrliche Geschichte“.

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