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Der Landtag bekommt eine Präsidentin

Die 50-jährige Bregenzerin Bernadette Mennel wird Nachfolgerin von Gebhard Halder – und damit die erste Landtagspräsidentin in der Geschichte Vorarlbergs.

„Das Präsidentenamt ist eine große Ehre, aber auch eine große Herausforderung für mich“, sagte Mennel gestern nach der entscheidenden Sitzung der ÖVP-Gremien. Werde sie dem Amt gerecht, „dann ist das auch ein Signal an Frauen, sich die Bewerbung für höhere Ämter zuzutrauen“. Für Mennel ist die Ernennung zur Landtagspräsidentin zudem Höhepunkt einer bis dato zehnjährigen politischen Karriere. Die studierte Juristin wuchs als Tochter des langjährigen Bregenzer Stadtvertreters Josef Mennel in einem politischen Elternhaus auf, wagte aber erst 1999 den Sprung auf das politische Parkett. „Damals fragte mich Bürgermeister Markus Linhart, ob ich mir eine Kandidatur für den Landtag vorstellen könne“, erinnert sich Mennel. Nach einer Woche Bedenkzeit habe sie zugesagt, „weil ich mitgestalten und mich für Land und Leute einsetzen wollte“. Nur wenige Monate nach der Landtagswahl wurde Mennel auch Stadtvertreterin in Bregenz; im Landtag selbst ab dem Jahr 2004 Landtags­vizepräsidentin.

„Gerne unterrichtet“

Mit ihrem Zivilberuf aber muss die Bregenzerin Schluss machen: Sie unterrichtete bisher an der HAK Bregenz Recht und Politische Bildung, wird sich nun aber außer Dienst stellen lassen. Auf ihre Lehrtätigkeit schaut die Schwester von Peter Mennel, dem Direktor der Bregenzer Sparkasse, gerne zurück: „Ich habe immer gerne unterrichtet, zunächst an der Tourismusschule Bludenz, dann an der HAK Bregenz.“ Sie sei gerne mit jungen Menschen zusammen; werde in ihrer Funktion als Landtagspräsidentin auch die Jugend einbinden: „Von ihnen kann man sehr vieles lernen.“ In ihrer Freizeit setzt Mennel, die mit ORF-Redakteur Johannes Schmidle verheiratet ist, auf Sport in der freien Natur. Zweimal pro Woche, so es sich denn ausgeht, erklimmt Mennel den Pfänder, „über das Gschlief“.

Eine „atypische“ Jägerin

Die freie Natur gibt ihr viel: „Da bekommt man den Kopf frei und der Körper bleibt fit.“ In Sibratsgfäll („dort haben meine Eltern ein Ferienhaus“) ist Mennel ebenso gerne wie auf der Jagd. Die Juristin ist allerdings eine eher atypische Jägerin: „Ich habe die Jagdprüfung, gehe auch gerne mit und genieße die Natur – nur Gewehr muss ich keines dabeihaben.“ So sitze sie schon mal ohne Gewehr auf dem Hochstand: „Die Natur steht im Vordergrund.“ Und das gilt auch, wenn Mennel vom Urlaub in anderen Ländern zurückkommt: „Dann sieht man die Schönheit Vorarlbergs nochmals deutlicher.“

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