In der Großwalsertaler Nahversorgungszentrale, dem Adeg-Markt in Sonntag, wird Kundenservice großgeschrieben. Neben den Gütern des täglichen Bedarfs mit eigenem Fleisch-, Obst- und Frischgemüsesortiment gibt es hier von der Katzenstreu bis zum Düngemittel, vom Drahtnagel bis zum Dichtungsfittich praktisch alles, was in Haus und Hof außertourlich gebraucht wird. Und wenn jemand eine Waschmaschine oder eine Gefriertruhe will, besorgen wir das auch, weiß Geschäftsführer Florian Müller, was seine Kunden erwarten. Wen wunderts, dass Müller mit seiner Strategie die Kundschaft mehr oder weniger im Tal hält und damit auch im Strom gegen die Kaufkraftabwanderung schwimmt. Es freut mich einfach, wenn die Leute aus dem Dorf bei uns im Laden vorbeischauen und mit unserem Angebot zufrieden sind, sieht sich der Kaufmann aus Leidenschaft bestätigt. Zum Überleben braucht es im Dorf die Zusammenarbeit aller. Da gehören die Ortsvereine ebenso dazu wie die heimische Gastronomie. Mit Produkten aus der Region fährt Müller eine eigene Schiene, selbst dort, wo die Handelsspanne geringer wie zum Beispiel beim Walserstolz – ist.
Solidarische Vereine
Für ihre Veranstaltungen im Gemeindesaal kaufen die Ortsvereine solidarisch geschlossen im Dorfladen ein. Ebenso klappt die Kooperation mit den Seilbahnen Sonntag bei der Belieferung der Hütten auf Unter- und Oberpartnom. Bei 700 Einwohnern braucht man zusätzliche Frequenz, ist Müller froh darüber. Mit Fontanella und St. Gerold deckt Florian Müller auch die Nahversorgung in zwei weiteren Gemeinden im Tal ab. Müller bestätigt, dass auch andere interessierte Gemeinden in der Region bereits angeklopft haben. Dann müsste grundlegend eine Strukturänderung geschaffen werden, sieht sich Müller vor allem auch bezüglich der personellen Ressourcen am Plafond. In Kontakt ist Müller jedenfalls mit dem Verein für Ländliche Lebensqualität und Nahversorgung mit Geschäftsführer Julius Schedl.
Quelle: Harald Hronek
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