Ludescher Bauarbeiter hatte zur Mutter Gottes einen “persönlichen Draht”.
AMP Für Adolf Nasahl war die Mutter Gottes zeitlebens eine Fürsprecherin. Als Hilfsarbeiter bei verschiedenen Baufirmen im Oberland arbeitete sich der Ludescher zum Kranführer empor, war in der Gesellschaft als umgänglicher Typ bekannt, sehr belesen, manchmal etwas rau im Umgangston. Im Dorf schätzte man den Adolf als Kumpel. Dass er zur Gottesmutter seit seiner Jugend einen “persönlichen Draht” hatte, verriet er nur seinen engsten Vertrauten. Schon in seiner harten und entbehrsamen Jugendzeit habe er immer wieder Maria als seine Fürsprecherin angerufen. Als es ihm einmalrichtig dreckig gegangen sei, habe er offensichtlich auch wieder Gehör gefunden und ein Versprechen abgegeben, eine Mutter Gottesgedenkstätte zu errichten. Mit einem Lotto-Joker sei dann auch noch die letzte Hürde für die Einlösung des Versprechens genommen worden, erzählt Heinz Vonblon, der von Adolf Nasahl zur Vertrauensperson erkoren wurde und in dessen Sinne die gesamten Bauarbeiten – von der Planung bis zur Fertigstellung – in die Wege geleitet hat.
Gottesmutter im Feld
Am 15. Juni 2010 verstarb Adolf Nasahl 75-jährig. An diesem Tag ist die offizielle Baugenehmigung für die Gottesmutter im Feld -Gedenkstätte am Radweg in Ludesch eingetroffen. Die Gemeinde hat das Grundstück im Baurecht zur Verfügung gestellt, der Thüringer Baumeister Christian Heim hat die Pläne geliefert, Holzbau Sutter Ludesch, Amann Bau Nenzing, Elsensohn-Erdbewegungen Thüringen, die Ludescher Spenglerei Thomas Burtscher und Steinmetz Karl Schwer, die Baumschule Dünser, VMZ-Ludesch, das ABO und die Malerei Pfister – sie alle haben ihren Beitrag geleistet, dass das “Bildstöckle” dem letzten Willen von Adolf Nasahl errichtet werden konnte. Die aus Eiche geschnitzte Madonna stammt vom Schweizer Bildhauer Robert Hangartner. “Und bei der Einweihung muss es auch einen Umtrunk geben”, war das letzte Vermächtnis des Verstorbenen. Entsprechend waren die zahlreichen Besucher, die zu Maiandacht und Segnung mit Pfarrer Mihai Horvat ins Unterfeld gekommen waren, im Anschluss an eine Agape eingeladen.
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