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Der Glaube an den Sieg fehlt

Europas erfolgreichste Ringerin kehrt mit einem sechsten Rang von den Europameisterschaften nach Hause zurück. Verständlich, dass Nikola Hartmann-Dünser mit dieser Platzierung nicht zufrieden war.

Dabei hatten die Titelkämpfe in Haparanda (Swe) gut für die 28-Jährige begonnen. Olympia-Fixstarterin Ludmila Golovchenko aus der Ukraine (WM-Vierte 2003 in New York) wurde in einem sehenswerten Kampf mit 3:2-Punkten in der Verlängerung „niedergerungen”. Doch die anschließende Pause von einem Tag wirkte sich bei der 28-Jährigen nicht positiv aus: Bis 15 Sekunden vor Ende der regulären Kampfzeit im Duell mit der Polin Ewelina Drzewinska – sie holte in den letzten fünf Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der Juniorenklasse fünf Medaillen – lag die Bregenzerin mit 5:4 in Front, ehe sie in einen Kopfhüftschwung „lief” und der Polin den 7:5-Sieg ermöglichte. Im dritten Kampf in diesem Pool hätte Golovchenko nicht höher als 5:0 gewinnen dürfen, letztendlich setzte sich die Ukrainerin (wurde am Ende Vierte) nach einer 6:1-Führung auf Schulter durch.

Trainervater Bruno nach dem Ausscheiden seiner Tochter: „Niki fehlt derzeit die Sicherheit im Kampf bzw. der Glaube an den Sieg. Aufgrund ihrer Erfolge hat sie sich selbst einen enormen Druck gemacht, bei der Olympiapremiere dabei zu sein. Letztendlich hat sie diese Last leider nicht bewältigt”, so der Bundestrainer.

Wie groß die Dichte im Frauenringsport geworden ist zeigt sich daran, dass etliche Athletinnen, die für die Sommerspiele qualifiziert sind, bei der EM schon in der Vorrunde ausgeschieden sind.

Ob die fünffache Welt- und Europameisterin eine Wildcard für die Sommerspiele in Athen erhält, wird sich in zwei Wochen zeigen. Erst nach der Freistil-EM der Männer in Ankara (22. bis 25. April) will der Weltverband FILA das Geheimnis darüber „lüften”.

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