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"Der Funke muss überspringen"

Drei Berufe hat er von der Pike auf erlernt, aber „verknallt“ war er immer nur ins Radio: Christian Suter moderiert den diesjährigen Misswahlball als Fachmann hinter dem Mikro und Kenner der Szene. Misswahl-Journal

„Eigentlich bin ich ein alter Rocker”, gibt er zu. Dass er jetzt seit fünf Jahren die Nachmittagssendung auf dem wenig rockigen Sender „Radio Vorarlberg” moderiert, darin liegt für Christian Suter kein Widerspruch.
„Als Moderator musst du auch lernen, Songs zu spielen, die dir nicht so liegen”, gibt er zu, darf aber seine Leidenschaft fürs Kochen via Äther ausleben: Einmal in der Woche wird dann mit „Suti gekocht”. Die Affinität zur Kulinarik kommt nicht von ungefähr: Gelernt hat der 41-Jährige die hohe Kunst der Küche, aber auch Einzelhandelskaufmann und Immobilienmakler. Über vier Jahre liefen Immobilien- und Radiojob parallel, freie Wochenenden gab es nicht wirklich „Beide Berufe wurden immer zeitintensiver, irgendwann musste ich mich für eine Sache entschließen”, erinnert er sich. Die Entscheidung war schnell gefallen, denn: „Verknallt war ich immer nur ins Radio.” So sehr und schon so früh, dass ihm seine Mutter, als er als junger Bub morgens um 5 Uhr zu seiner Lehrstelle von Altach nach Lustenau strampelte, ein „Fahrrad-Radio” kaufte. „Damit du nicht so alleine bist”, sagte sie, während ihr Sohn das Gerät freudenstrahlend auf die Gabel montierte.

Keine Allüren

Musik begleitet den gebürtigen Wiener nicht nur tagtäglich im Beruf. Regelmäßig spielt Christian Suter seiner begeisterten Tochter auf der Gitarre vor. Auch der Freundeskreis ist reich an Musikern, mit denen in Jugendjahren im Keller erste musikalische Gehversuche unternommen wurden.
Selbst wichtig nimmt sich Christian Suter nicht. „Ich bin nicht der Star”, sagt er, „die Leute kommen ja nicht wegen dem Moderator, sondern wegen den Mädchen zum Ball.” Seine verantwortungsvolle Aufgabe als Conferencier der Misswahl relativiert er, in dem er sich zwar als roter Faden und Anker für die Missen „im Fall der Fälle” sieht, sich aber als Person zurücknimmt. „Ein Moderator, der sich profilieren will, ist auf der Bühne fehl am Platz”, meint der Radiosprecher. Den Fokus auf die Hauptakteure legen, ihnen Scheu und Nervosität nehmen, dabei eine angenehme Atmosphäre für Gäste und Bewerberinnen schaffen, ist das Ziel von Christian Suter. Deshalb ist er im Vorfeld bei den Proben dabei, spricht mit den Teilnehmerinnen, macht sich Notizen. „Ich möchte die Mädchen kennenlernen, damit ich weiß, wie ich mit jeder einzelnen umgehen kann.”
Kennt man die Kandidatinnen etwas besser, ist es leichter, die Pannenquote gering zu halten. „Es ist alles Mögliche schon vorgekommen”, erinnert sich der Altacher, der auch schon die Misterwahl moderierte: „da kommt auf einmal ein anderer Kandidat auf die Bühne als angekündigt, oder plötzlich hat man ein Blackout beim Namen des Interview-partners.” Weil rund um den Ball der Bälle Spannung und Hektik herrschen, will Suti trotz minutiösem und knackigem Ablaufplan Ruhe und Entschleunigung verbreiten. „Wir sind so perfekt vorbereitet, dass ich absolut professionell arbeiten kann”, freut er sich.

Gattin Verena kennt die Gefühle

Mit seinen sensiblen Sensoren will Christian Suter die Stimmung im Publikum messen und den Funken überspringen lassen. „Ich meine dafür ein recht gutes Gespür zu haben”, schätzt er. Wie es aber um das Nervenkostüm der Missen bestimmt ist, weiß seine Frau Verena besser. Sie war selbst 1992 Vize-Miss-Austria und kann sich entsprechend gut in Thematik und Situation der Mädchen einfühlen. „So ergibt das eine ziemlich gute, objektive Mischung”, resümiert Christian Suter.

 

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