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Der Fehler, der New York 300 Millionen Dollar kostete: Die Nacht des großen Blackouts

Blackout in New York im Jahr 2019
Blackout in New York im Jahr 2019 ©AFP
Ein verheerender Blackout legte 1977 New York lahm: Ein Bedienfehler nach einem Gewitter führte zu Plünderungen, Bränden und Schäden von 300 Millionen Dollar.
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Am Abend des 13. Juli 1977 kam es während eines Baseballspiels der New York Mets gegen die Chicago Cubs im Shea Stadium plötzlich zum Stromausfall. Ursache war eine Gewitterfront, die mehrere zentrale Stromleitungen und Umspannwerke traf, wie „Time“ berichtete.

Während zunächst Hoffnung auf eine schnelle Wiederherstellung der Stromversorgung bestand, führte ein Bedienfehler in der Zentrale von Con Edison dazu, dass weite Teile der Stadt 25 Stunden lang ohne Elektrizität blieben. Nur Queens und Teile Brooklyns waren nicht betroffen.

Ausnahmezustand ausgerufen

Bürgermeister Abe Beame rief umgehend den Ausnahmezustand aus und ließ mobile Generatoren in Krankenhäuser liefern. Feuerwehr und Polizei wurden massiv aufgestockt. Dennoch eskalierte die Situation: Laut „Time“ kam es in 16 Stadtvierteln zu massenhaften Plünderungen und Gewalt.

Insbesondere in Harlem, dem südlichen Bronx und Bedford-Stuyvesant in Brooklyn wurde geplündert, was nicht niet- und nagelfest war – von Kleidung und Elektronik bis hin zu Lebensmitteln und Möbeln. „Es war wie eine Fieberwelle“, schilderte der Polizist Frank Ross gegenüber „Time“.

Feuerwehr unter Beschuss

Parallel zu den Plünderungen wüteten Brandstifter in der Stadt: 1.037 Brände wurden gemeldet – sechsmal mehr als an gewöhnlichen Tagen. Feuerwehrleute, die Brände löschten, wurden von der Menge mit Steinen und Flaschen beworfen. 65 Brände galten als schwerwiegend, 59 Feuerwehrleute wurden verletzt.

Besonders betroffen war der Stadtteil Bushwick in Brooklyn. Dort zerstörten die Flammen Geschäfte, Wohnhäuser und Lagerhallen. Der Reporter Paul Witteman vom „New York Times“ beschrieb die Lage als „vollkommen außer Kontrolle“.

Folgen des Stromausfalls

Der Schaden des Blackouts belief sich auf rund 300 Millionen US-Dollar. Einige Stadtviertel brauchten Jahre, um sich von den Verwüstungen zu erholen. Kurioserweise stieg die Geburtenrate in New York neun Monate nach dem Vorfall um rund 35 Prozent.

Wichtige Fakten im Überblick:

  • Datum des Blackouts: 13. Juli 1977
  • Dauer des Stromausfalls: Rund 25 Stunden
  • Betroffene Stadtteile: Fast ganz New York außer Queens und Teilen Brooklyns
  • Schäden: Ca. 300 Millionen US-Dollar
  • Brände: 1.037 Feuer, davon 65 schwerwiegend
  • Verletzte Feuerwehrleute: 59
  • Plünderungen: In 16 Stadtteilen, schwerpunktmäßig in Harlem, South Bronx und Brooklyn
  • Geburtenrate: Anstieg um ca. 35 Prozent neun Monate später

(VOL.AT)

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