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Der erste Ersthelfer

Alberschwende - First Responder: Klingt wichtig. Ist wichtig. Denn als Erste an einem Einsatzort können sie Leben retten.

Die Rotkreuzstelle Alberschwende hat 1997 das erste „First Response“- Team gegründet. Seitdem sind die zehn Mitglieder bei 420 Alarmierungen ausgerückt. „Das entspricht 97 Prozent der Einsätze“, bilanziert Wolfgang Bereuter stolz. Der Anlagenmonteur gehört seit fünf Jahren zur schnellen Helfertruppe. Dass er „den Leuten helfen und ihnen etwas Gutes tun kann“, spornt den jungen Mann immer wieder an. Auch wenn zwei Drittel der Ausrückungen in der Freizeit erfolgen.

Optimale Versorgung

Bei einem Notfall oder Unfall entscheiden oft die ersten Minuten über Leben und Tod. Das gilt speziell für weit verstreute Gemeinden oder abgelegene Ortschaften. Um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens optimal zu nützen, wurden sogenannte First-Responder-Systeme entwickelt. Die freiwilligen Ersthelfer erhalten eine intensive Schulung und leisten Praxisdienst auf einem Rettungswagen. Im Notfall werden sie gleichzeitig mit dem jeweiligen Rettungswagen bzw. Notarzt alarmiert und übernehmen bis zum Eintreffen des Rettungsteams die Versorgung des Patienten.

In den meisten Fällen sind sie längstens nach zwei bis vier Minuten vor Ort. „Wir benötigen im Durchschnitt viereinhalb Minuten“, präzisiert Wolfgang Bereuter. Und das, obwohl Alberschwende eine Gemeinde mit zahlreichen entlegenen Weilern ist. „Das macht die gute Aufteilung“, sagt der Vize-Ortsstellenleiter. Wenn der Piepser abgeht, telefoniert man sich auf die Schnelle zusammen. „Damit nicht alle zehn Ersthelfer dastehen“, wie Bereuter anmerkt.

Ist das geklärt, schnappt er sich den Notfallkoffer, schmeißt sich in sein Privatauto und steuert den Einsatzort an. Der erste vor Ort übernimmt auch die Koordination der Maßnahmen. „Es trägt viel zur Beruhigung der betroffenen Personen bei, wenn sie die Ersthelfer kennen“, weiß Wolfgang Bereuter. Was in einem Ort wie Alberschwende noch der Fall ist. Und jedes Mal bedeutet es „ein gutes Gefühl“, wenn die Rettung funktionierte.

Ein Unterfangen, das leider nicht immer gelingt. „Es gab erfolgreiche Reanimationen, nach denen der Patient ins Krankenhaus gebracht wurde, wo er dann später starb. Aber wenigstens konnten sich die Angehörigen noch von ihm verabschieden“, ist das immer auch ein bisschen Trost für den Sanitäter, der „von der Geburt bis zum Tod“ mittlerweile schon alles gesehen hat.

ZUR PERSON

Wolfgang Bereuter
  • Geboren: 27. August 1983 in Bregenz
  • Wohnort: Alberschwende
  • Stand: ledig
  • Beruf: Anlagenmonteur
  • Hobbys: Aktiver Eishockeyspieler, passiver Fußballfan
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